Das ist ein relativ arrogantes Statement von Henry Ford, das zwischen den Zeilen unterstellt, die Mehrheit der Menschen sei zu faul zum denken, oder gar nicht fähig dazu. So extrem nehme ich das nicht wahr. Aber eine gewisse Tendenz zum "Denken lassen" ist schon erkennbar.

Kaum ein Thema wird sorgfältiger verdrängt, kaum einem räumen wir höhere Priorität ein, wenn er scheinbar näher rückt, wie dem eigenen Tod. Die Angst vor diesem Ereignis scheint unser Leben manchmal zu beherrschen und oft auch zu überschatten.

Und manchmal, möchte ich ergänzen, liegen ganze Universen zwischen uns. Gerade wenn wir dieselbe Sache von zwei unterschiedlichen Seiten betrachten und jeder die seine für die einzig Wahre hält.

Die Gedanken sind frei. Das ist ein großer Vorteil und eine Gefahr gleichzeitig. Ein Vorteil deshalb, weil wir im Geiste immer wieder neue Ideen generieren

Warum eigentlich nicht? Vielleicht weil wir nicht mehr an die Erfüllung dieser Träume glauben, im Gegensatz zu den Kindern, die noch alles für möglich halten?

Diesen Vergleich halte ich für extrem passend. Um einen Maßanzug zu tragen muss zunächst einmal Maß genommen werden, sprich das aufgenommen werden was ist. Beim Einen kneift es ein wenig am Bauch, dem anderen sind die Ärmel zu lang und der Dritte ist zu kurz geraten.

Takt ist auch die Erkenntnis, dass wir nicht umsonst die freie Wahl haben, ob wir immer und überall die Wahrheit kundtun, oder nicht. Takt heißt in diesem Zusammenhang auch, Unzulänglichkeiten und kleine Fehler bei meinen Mitmenschen großzügig zu übersehen, im Bewusstsein, dass keiner von uns fehlerfrei ist.

Oft kämpft man sich mit vollem Einsatz voran, wird zurückgeworfen, greift wieder an, schlägt sich durch und gibt einfach nicht auf - nur um festzustellen, dass man in die falsche Richtung gelaufen ist.