In diesem Blickpunkt wollen wir uns über nichts geringeres, als die größte Macht auf Erden unterhalten - die Liebe. Und wir werden darüber nachdenken, was sie alles bewirkt - oder besser gesagt - bewirken kann.

 

Rilkes Zitat legt nahe, dass die Liebe, die man gibt, auch in materieller Form wieder zu einem zurückkommt. Man bekommt also nicht nur Liebe von seinen Mitmenschen zurück, wenn man Liebe gibt, sondern auch ganz handfeste Vorteile, in Form von materiellem Besitz. Eine Verbindung, die viele Menschen ausschließen. Der schnöde Mammon und die Liebe scheinen zwei Dinge zu sein, die einfach nicht zusammen passen.

Zu stark hat sich uns oft das Bild vom raffgierigen Reichen eingeprägt, zusammen mit der Überzeugung, dass hinter jedem großen Vermögen auch ein großes Verbrechen stehen muss. Einer genaueren Betrachtung hält diese allgemeine Behauptung natürlich nicht stand - auch wenn sie in Einzelfällen zutreffen mag. Aber lassen Sie uns doch den Zusammenhang zwischen der Liebe und dem materiellen Wohlstand etwas genauer untersuchen und prüfen, wer im materiellen und im ganzheitlichen Sinne am ehesten erfolgreich wird.

Sind es in der Welt des Konkurrenzkampfes, die Mitarbeiter und Unternehmen, die andere Menschen lieben, die am meisten verdienen und sich durchsetzen? Oder sind es eher die Egoisten, die sich mit allen Mitteln gegen andere behaupten und die Maschinerie der Optimierung ohne Rücksicht auf Verluste weiter antreiben?

Wer hier aufs Detail schaut, für den ist die Antwort mehr als klar und eindeutig. Die Egoisten haben hier, zumindest kurzfristig, klar die Nase vorn. Ich denke deshalb, wir müssen hier eine höhere Ebene als Blickpunkt einnehmen, damit wir verstehen was Rilke meinte. Denn Ausbeutung, Übervorteilung und Kampf mit harten Bandagen gibt es nicht erst in unserer Zeit, sondern es gab sie auch schon in der Zeit, als Rilke das schrieb.

 

Jeder Mensch hat einen freien Willen und er kann frei entscheiden, ob er sich dieser vorhin genannten Maschinerie beugen und sich dort eingliedern will, oder ob er sein Leben frei gestalten will. Wenn Sie das lieben, was Sie tun, und wenn es mit Ihren Werten, Überzeugungen, Neigungen und Talenten übereinstimmt, dann haben Sie die Grundlage für ein glückliches und erfülltes Leben geschaffen. Aber zum großen Glück, zur wirklichen Erfüllung fehlt dann immer noch der Aspekt der Liebe für andere und der Frage, was können Sie, mit Ihrem Tun zum Wohle anderer beitragen. Zum Wohl von anderen Menschen, von Tieren, der Umwelt, dem großen Ganzen - was ist der Sinn hinter Ihrem Tun?

Sie können dabei Liebe geben, indem Sie anderen von Nutzen sind, oder indem Sie das, was Sie tun, mit Liebe tun und indem Sie anderen Liebe, Respekt und Wohlwollen entgegen bringen, völlig unabhängig, ob diese im Gegenzug etwas für Sie tun können. Absichtslose Liebe für Ihr Tun und Schaffen und Ihre Hilfe für andere. Wenn Ihnen das gelingt, wird sich das auch auf der Seite niederschlagen, auf der Ihnen Gutes geschieht. Allerdings nicht unbedingt im direkten Zusammenhang mit Ihren Wohltaten.

Achtung - das heißt nicht, dass Sie alles verschenken und auf den Spuren der Heiligen wandeln müssen. Darum geht es nicht. Im Gegenteil. Wenn Sie sich selbst vergessen bei der Liebe, ist wahre Liebe gar nicht möglich. Dann ist es eher Selbstaufopferung und von der hat auf Dauer keiner etwas. Es geht vielmehr darum, in dem Kreis zu wirken, dem Sie mit Ihren Talenten, Fähigkeiten und Neigungen helfen können und all Ihre Liebe in das zu legen, was Sie tun. Dann werden Sie mehr besitzen, ohne dass dies im Zentrum Ihres Handelns steht. Es ist einfach ein Ergebnis Ihres Schaffens.

 

Der wichtigere Aspekt des Rilke-Zitats ist aber vielleicht die Zeitform, die er gewählt hat. Er schreibt nicht, je mehr Liebe man gibt, desto mehr wird man besitzen. Er schreibt, desto mehr besitzt man. Gegenwartsform. Ich denke, er beschreibt hier das Prinzip, das auch in der Bibel und in vielen anderen Schriften immer wieder auftaucht, nachdem man etwas geistig in Besitz nehmen kann, damit es sich materialisiert.

Nein, keine Angst, hier geht es nicht um Hokus-Pokus und Zauberei, sondern um Abläufe, die scheinbar schon vor vielen Tausend Jahren beobachtet wurden. In dem Augenblick, in dem man etwas segnet und es aufrichtig liebt, nimmt man es geistig in Besitz und je mehr Liebe man dafür entwickelt, desto schneller wird man es haben. Zugegeben - das klingt etwas merkwürdig - aber vielleicht wird es auch für die Pragmatiker unter uns verständlicher, wenn man sich so einen Ablauf mal etwas genauer anschaut.

Natürlich besitzt man etwas nicht gleich in der Realität, nur weil man es liebt, oder weil man Liebe aussendet für etwas. Aber man hat es schon mal dort, wo es einem niemand nehmen kann - im Geiste. Sie sind danach fokussiert, Ihr Unterbewusstsein ist darauf programmiert, Ihre Sinne sind geschärft. Das bedeutet, aus den 400 Milliarden Informationsbits, die pro Sekunde auf Sie einstürzen, werden diejenigen für Ihr Bewusstsein herausgefiltert, die mit dem Objekt Ihrer Liebe zu tun haben.

Dadurch können Sie die richtigen Entscheidungen treffen, scheinbare Zufälle helfen Ihnen auf dem Weg, die Dinge scheinen sich zu Ihren Gunsten zu fügen. Ihnen fällt buchstäblich alles zu. Das gilt auch wenn Sie einfach nur absichtslos Liebe geben. Sie sind dann auf das Gute und Liebevolle fixiert und werden dies in Ihr Bewusstsein ziehen, oder die Wahrnehmung dafür schärfen - wie Sie wollen.

 

Achten Sie bei dem Zitat auch auf die Wortwahl: "allen, immer und wirklich". Rilke schreibt: "Hier ist das Wunder, das allen, immer widerfährt, die wirklich lieben ..."
Nicht evtl. einigen Wenigen und ab und zu, sondern allen und immer. Er beschreibt also ein Naturgesetz, das immer dann funktioniert, wenn Sie wirklich lieben. Also nicht nur vorgeben etwas zu lieben, oder etwas ganz gerne tun, oder jemandem halt mal helfen, oder gar in der Absicht lieben, etwas im Gegenzug zu erhalten. Auch geht es nicht darum etwas zu begehren, weil es den Nachbarn vielleicht beeindrucken könnte. Rilke spricht von wirklicher Liebe, die sich auf allen Ebenen auszahlen wird, wenn Sie diese in Ihrem Leben zulassen und leben.

Auch wenn Ihnen das im Moment vielleicht noch seltsam vorkommen mag, machen Sie einfach das, was Sie immer tun können, wenn Sie zweifeln. Probieren Sie es aus. Sie müssen weder mir, noch Rilke etwas glauben, aber geben Sie sich doch einfach selbst die Chance es auszuprobieren - was haben Sie zu verlieren?

Bringen Sie Liebe in Ihr Leben, indem Sie Liebe geben. Für alles, was Sie haben, für alles was Sie sind, für alles das Sie umgibt. Entwickeln oder empfinden Sie Liebe für alles und jeden und wenn es Ihnen zwischendurch nicht gelingt - und das wird der Regelfall sein, schließlich machen es einem nicht alle Menschen leicht, sie zu lieben - dann vergessen Sie nicht, dass diese Regel auch für Sie gilt. Lieben Sie auch sich selbst bedingungslos, mit allen Fehlern, Ausrastern und Unzulänglichkeiten. Dann schauen Sie was passiert.

Vielleicht wird der Reichtum über Sie hereinbrechen, vielleicht auch nicht - das sollte ohnehin nicht die Absicht dahinter sein - aber unabhängig davon wird Ihr Leben reicher werden und die Menschen werden Ihnen scheinbar anders begegnen, weil Sie ihnen anders begegnen. Angst hat keinen Platz neben der Liebe, genauso wenig wie Gier, Hass und Neid. Alleine deshalb lohnt sich ein Versuch, oder wollen Sie lieber angstvoll und mit anderen negativen Gefühlen leben? Eben.

Gehen Sie es an - ich drück Ihnen die Daumen und freue mich über Feedback zu Ihren Erfahrungen und was Sie darüber denken. Nutzen Sie dazu einfach das Kommentarfeld unterhalb dieses Beitrags.

Viel Erfolg beim Installieren des Programms Liebe auf Ihrem Lebenslaufwerk und beim Experimentieren damit.

Alles Gute und bis bald
Ihr
Gerd Ziegler