Quo vadis? - Wie man den eigenen Weg im Leben findet
Wissen-ist-Macht.TV - Für ein glückliches und erfülltes Leben

Quo vadis? – Wie man den eigenen Weg im Leben findet

[easy-social-share buttons="facebook,twitter,google,pinterest,linkedin,stumbleupon,reddit,xing,whatsapp" counters=1 counter_pos="inside" hide_names="force" fullwidth="yes"]

Wir bieten auf dieser Seite zahlreiche Tipps, Anregungen und Inspirationen, wie man sein Leben nach den eigenen Vorstellungen gestalten kann. Aber was, wenn die Vorstellungen davon, wie das eigene Leben denn überhaupt aussehen soll, alles andere als klar sind?

In diesem Blickpunkt werden wir uns mit der Klarheit der eigenen Lebenswege befassen und mit der Frage, wie man diese Klarheit für sich gewinnen kann.

 

Lebe Deinen Traum - mehr als nur ein Kalenderspruch?

 

Lebe Deinen Traum und träume nicht Dein Leben. Wer seine Berufung findet und lebt, wird nie wieder in seinem Leben arbeiten müssen. Sie kennen sicher die meisten dieser Redewendungen, die alle einen wahren Kern besitzen, aber eben nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Vielmehr ähneln sie eher Motivationssprüchen und Kalenderweisheiten, die uns zwar aufmuntern und anspornen, aber nicht so recht weiter bringen.

Was hilft es einem schon, wenn man sich entschließt, seinen Traum zu leben, oder seiner Berufung zu folgen, aber gar nicht so recht weiß, wie diese Berufung eigentlich aussieht und wenn auch der Traum eher eine vage Vorstellung ist - wenn überhaupt?

Ich denke ein entscheidender Fehler liegt schon in unserer Erwartungshaltung. Solange wir denken, es gäbe da den einen, fertigen Plan für uns, den wir nur entdecken müssten und dem wir dann unser Leben lang glücklich und erfüllt folgen können - so lange werden wir mehrheitlich eine Enttäuschung nach der anderen erleben.

 

Die Klarheit über den eigenen Weg ist oft nur eine Ilussion

 

Bis auf ganz wenige Menschen liegt unser Weg nur sehr selten, gleich von Anfang an, klar und deutlich vor uns. Selbst wenn man ein dominantes Talent mit auf diese Welt gebracht hat, ist noch lange nicht klar, was man damit anfangen soll. Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Ein sogenanntes Wunderkind, spielt schon Klavier, bevor es richtig sprechen kann und komponiert schon im Kindesalter die ersten eigenen Werke. Es wird gefördert und wird ein bekannter, erfolgreicher Musiker und Komponist.

Dies wäre so ein scheinbar glasklarer Weg, der einem schon in die Wiege gelegt wird. Tatsächlich ist so etwas allerdings sehr selten und außerdem gibt es genügend Fälle, wo solche Wunderkinder zwar ihr Talent ausleben konnten, aber nicht wirklich glücklich wurden. Es fehlte die richtige Verwendung für all die Gaben, die es da mitbekommen hat. Von fehlender Zuneigung und Zugehörigkeit unter der solche Ausnahmetalente oft leiden ganz zu schweigen.

Ein guter Musiker oder Musikerin zu werden ist eines, aber die richtige Verwendung für dieses Können zu finden etwas ganz anderes. Ein glückliches Leben daraus zu generieren das Dritte. Vielleicht ist es der eigene Sinn und Zweck, möglichst viele Menschen gut zu unterhalten, ihnen Freude zu bereiten, vielleicht ist es aber auch die eigene Bestimmung, die erzielte Aufmerksamkeit für eine bestimmte Botschaft oder für einen bestimmten Zweck einzusetzen, oder das eigene Können in einen größeren Zusammenhang einzubinden.

Während der eine also glücklich und erfüllt damit lebt, sein Können bestmöglich zu perfektionieren und der Beste oder die Beste in ihrem Bereich zu werden, brauchen andere mehr, um Erfüllung in ihrem Leben zu finden. Eine höhere Aufgabe, oder eine Familie mit der sie es teilen können, andere Menschen, denen sie helfen können und vieles mehr.

 

Vom Unternehmer zum Dirigenten - die Umwege eines Lebens

 

music-5-1418387Als weiteres Beispiel für verschlungene Pfade zum Traumleben kann Gilbert Kaplan angeführt werden. Er absolvierte ein Ökonomie-Studium und gründete ein Magazin für Investoren, das er erfolgreich aufbaute. 1965 beeindruckte ihn eine Aufführung der 2. Sinfonie Gustav Mahlers derart, dass er sich fortan auf das Studium dieses Werkes konzentrierte. Und das obwohl er, außer ein wenig Klavierunterricht als Kind, über keinerlei musikalische Bildung verfügte.

Trotzdem ließ ihn der Gedanke nicht los, diese Sinfonie einmal selbst zu dirigieren. Er sagte, er fühlte es in sich, dass er dies nicht nur tun konnte, sondern es auch noch besser als die meisten anderen Dirigenten, mit besseren Voraussetzungen, dirigieren konnte. Also nahm er 1981 Unterricht im Dirigieren und mietete sich später das American Symphony Orchestra. Denn natürlich wurde der Unternehmer, der mal eben Dirigent "spielen" wollte, in der Szene nicht ernst genommen.

Schon 1982 dirigierte er die komplette Sinfonie in der Avery Fisher Hall vor geladenem Publikum, und danach noch einmal als öffentliche Aufführung. Seitdem entwickelte sich Kaplan zu einem weltweit bekannten Dirigenten der 2. Sinfonie Gustav Mahlers und leitete mehr als 50 renommierte Orchester bei Aufführungen dieses Werks.

Nun fragt man sich, hätte er sein musikalisches Talent nicht schon beim Klavierunterricht als Kind entdecken müssen, wenn es seine wirkliche Bestimmung gewesen ist? Was hätte noch aus diesem Talent entstehen können, hätte er nicht den Umweg über die Geschäftswelt genommen?

Aber vielleicht war es auch genauso notwendig, wie es gekommen ist. Vielleicht brauchte er die Erfahrungen und letztendlich auch die finanziellen Mittel, um als gestandener Mann - erstens seinen Weg unbeirrt von Anfeindungen und Spott zu gehen, und zweitens um ein Orchester aus Profimusikern dazu zu bringen, ihm als Dirigent zu folgen. Wer weiß?

 

Wir stehen immer am Anfang unseres weiteren Weges

 

Wir sehen unseren Weg nicht als Ganzes, wenn wir am Anfang stehen - und wir stehen immer am Anfang unseres weiteren Weges. Wir bekommen bestimmte Fähigkeiten und Neigungen mit auf den Weg, manches ist uns von unseren Eltern und von unserem Umfeld in die Wiege gelegt - aber wir sollten immer wieder genauestens prüfen, ob es wirklich unseres ist, oder einfach nur eine bequeme Option.

Wenn der Arztsohn Arzt wird und die Tochter eines Musikers eine Geigerin, dann kann das durchaus die Berufung dieser Menschen sein, aber es kann auch sein, dass einfach der logisch verfügbare Weg eingeschlagen wurde, den man von klein auf kannte.

the-road-ahead-1351929Prüfen Sie für sich, worin Sie sich verlieren können? Bei welcher Art von Tätigkeit verfliegt die Zeit geradezu? Betrachten Sie auch das, womit Sie gerade Ihr Geld verdienen - würden Sie das auch tun, wenn Sie nicht dafür bezahlt würden? Wenn nein, warum verkaufen Sie Ihre wertvolle Lebenszeit anstatt sie zu nutzen?

Wenn Geld und alle sonstigen äußeren Einflüsse keine Rolle spielen würden, was würden Sie gerne tun? Womit würden Sie den Großteil Ihrer Tage verbringen? Wo würden Sie leben und mit wem? Mit welcher Art Menschen würden Sie verkehren? Wie würden Sie leben?

Gehen Sie diese Fragen locker an. Wie ein Spiel. Sie müssen hier nicht zwangsläufig die Entscheidung fürs ganze restliche Leben treffen. Bei der absoluten Mehrheit der Menschen, mit denen ich mich über das Thema unterhalten habe, gab es mehrere Kehrtwenden in ihrem Leben, bevor sie den für sich richtigen Weg gefunden hatten. Halten Sie einfach Ihren Geist offen und achten Sie auf Ihr Gefühl, oder Ihr Herz, wenn Sie so wollen. Es wird Ihnen zumindest zeigen in welche Richtung es gehen soll.

Konzentrieren Sie sich danach auf diese Richtung, nicht auf die Hindernisse und Probleme, die damit verbunden sind. Hätte Kaplan alles realistisch betrachtet, hätte er sicher die Aussichtslosigkeit erkannt, als Geschäftsmann und musikalisch Ungebildeter, ein bekannter und erfolgreicher Dirigent zu werden. Viel zu schlecht standen die Chancen. Die meisten hätten gesagt, es gibt gar keine Chance.

 

Das Ziel ergibt sich aus dem Weg und der Weg aus dem Ziel

 

Tatsächlich ist die Realität aber nichts Statisches. Sie wird in jeder Sekunde neu erschaffen. Von uns. Von unseren Gedanken, Überzeugungen, von unserem Glauben und von unseren Handlungen. Egal was Sie bisher getan oder gelassen haben, jetzt in diesem Moment haben Sie die Möglichkeit eine neue Richtung einzuschlagen. Jederzeit, so lange Sie atmen.

Machen Sie sich auf die Suche und bleiben Sie ein Suchender, eine Suchende. Es gibt Myriaden von Abzweigungen, Kreuzungen und Weggabelungen. Bei manchen Menschen führt der Weg geradeaus, bei den meisten führt er über zahlreiche Umwege zum Ziel. Sorgen Sie dafür, dass Ihnen der Weg schon Freude bereitet und Sie erfüllt, dann wird sich das endgültige Ziel, oder die Etappenziele mit der Zeit von ganz alleine heraus kristallisieren. Probieren Sie es aus.

Geben Sie die Vorstellung von einem vorgefertigten Schicksal, das Sie entdecken können auf. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die Gestaltung Ihres Wegs. In welche grobe Richtung soll die Reise gehen, womit wollen Sie sich dabei beschäftigen, wem oder was wollen Sie von Nutzen sein mit Ihrem Schaffen und was wollen Sie auf dem Weg alles erleben, haben und sein? Die großen Ziele sind dann eine Folge dieser Überlegungen, die sich wahrscheinlich erst später aus dem Nebel der Zeit herausschälen und im Lauf dieser Zeit auch immer wieder verändern werden.

Ich wünsche Ihnen den Mut einfach mal loszugehen, auch wenn noch nicht so recht klar ist, wo die Reise hinführt. Sie brauchen ja nicht gleich alles, was Sie bisher getan haben über Bord werfen - aber Sie können sich jederzeit neu ausrichten und Ihrem Herzen, Ihren Talenten und Neigungen folgen. Dort wo Sie Freude und Erfüllung empfinden - da geht es lang. Viel Erfolg auf Ihrem Weg.

Alles Gute und
bis bald
Ihr
Gerd Ziegler

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert