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Der Hühnerblick

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Menschen betrachten sich gerne als die Krone der Schöpfung und sie bestehen darauf, dass sich die ganze Welt an ihren Bedürfnissen und Ängsten auszurichten hat. Manche behaupten sogar, der Schöpfer des Universums hätte sie nach seinem Ebenbild geschaffen. Aus einem großen, übergeordneten Blickwinkel heraus ist das absolut lächerlich, aber dieser ist dem Menschen gemeinhin vorenthalten. Hätte er diesen erhöhten, übergeordneten Blick, würde er erkennen, dass der Mensch, gemessen an der Entstehung des großen Ganzen, gerade mal einen Wimpernschlag lang auf der Bühne des Geschehens aufgetaucht ist.

In diesem Blickpunkt geht es um ein Thema, das zugegebenermaßen etwas komplex für einen Blogbeitrag ist, aber durchaus das eigene Denken bereichern kann, wenn man bereit ist, sich auf die Gedanken einzulassen.

Unnütz heißt in unserer Definition immer, unnütz für den Menschen

puzzles-1515717In unserer Welt ist alles aufeinander abgestimmt. Alles hat seinen Platz. Es gibt nichts Unnützes. Alles hat seine Bedeutung. Eine Art ernährt sich durch oder von der anderen. Wenn wir von etwas Unnützem sprechen, betrachten wir das lediglich durch unsere eigene, egozentrische Wahrnehmung. Unnütz heißt dann, unnütz für den Menschen, aber niemals unnütz für das große Ganze.

Einen ebenso begrenzten Blickwinkel haben wir, wenn es darum geht, ob genug für alle Menschen da ist und ob wir uns gegen andere durchsetzen müssen, oder lieber mit ihnen an einem Strang ziehen sollten. Wer den Hühnerblick hat, sieht die Körner, die auf dem Boden liegen und er oder sie freut sich, wenn sich genügend davon finden lassen, um zu überleben. Jedes weitere Huhn ist ein potentieller Konkurrent, gegen den es die eigene Beute zu verteidigen gilt. Der Kampf um das knappe Futter scheint genauso unvermeidlich zum Alltag zu gehören, wie der Zwang zu atmen.

Würden die Hühner ihre Umgebung aus der Adlerperspektive betrachten können, würden sie sehen, dass keinerlei Mangel herrscht und sich genug Futter für alle findet. Aber nicht nur die Hennen, auch wir Menschen haben diesen Hühnerblick und dabei die Augen streng auf unsere allernächste Umgebung gerichtet, den eigenen Stall als das Maß aller Dinge betrachtend.

Wir sind die Guten - Wirklich?

Wir sind besser als die anderen. Sie sind einfach nicht so leistungsfähig. Wären sie es, würde es ihnen doch auch gut gehen, oder? Unsere Religion ist besser als ihre. Gott ist auf unserer Seite, denn wir sind die Guten. Seltsam nur, dass die anderen das Gleiche für sich in Anspruch nehmen. Für diese dreiste Anmaßung müssen wir sie doch bekämpfen, oder?

Wenn wir die Gefahr nicht rechtzeitig beseitigen, werden sie uns sonst überrollen. Sie werden unsere Kinder töten und uns ihren Willen aufzwingen. Besser wir machen das mit ihnen, bevor sie das mit uns machen können. Schließlich ist sich jeder selbst der Nächste, oder?

Aus unserem begrenzten Hühnerblick heraus klingt das alles logisch. Aus einer übergeordneten Position heraus lösen sich die Grenzen zwischen Gut und Böse seltsamerweise aber immer mehr auf. Die vorher so klare Trennung zwischen Täter und Opfer verschwimmt plötzlich und kehrt sich nicht selten um, bis auch dem letzten Gläubigen klar wird, dass Gut und Böse, Täter und Opfer, Freund und Feind niemals ohne einander auskommen. Diese scheinbaren Gegensätze gehen immer Hand in Hand und sie treten immer bei allen beteiligten Parteien in trauter Zweisamkeit in Erscheinung. Natürlich nicht in gleichmäßiger Verteilung, aber es gibt keine dauerhafte Unschuld in einer Auseinandersetzung.

Wir lassen uns immer wieder gegeneinander aufhetzen

Und trotzdem lassen wir uns immer wieder gegeneinander aufhetzen und in unsinnige Kriege treiben, von Menschen, die ausschließlich persönliche Interessen im Sinn haben. Offiziell geht es immer um heilige Dinge, wie Vaterland, Gott oder den Schutz unserer Familien. Aber mal ehrlich - wer konnte jemals seine Familie schützen in einem Krieg? Welches Vaterland hat je einen solchen Krieg unbeschadet überlebt und last but not least, welcher Gott würde je die Hilfe von Menschen brauchen, würde er kämpfen wollen?

suitcase-full-of-money-1239895 (1)Nichts davon ist wahr. Es ging nie um höhere Ziele, es ging nie um die edle Rettung von Menschen, oder die scheinbaren Interessen irgendeines Gottes - es ging immer um wesentlich handfestere Dinge, wie Rohstoffe, strategische Überlegungen, Zugang zu Flüssen oder zum Meer, um freien Zugang zu Handelsmärkten, um Macht und Einfluss und vielleicht um ein paar Punkte mehr, aber um eines ging es nie - um das Wohl der Mehrheit der Menschen, der Natur und des großen Ganzen.

Zugegeben, es lebt sich leichter, wenn man im Kreis der anderen Hühner nicht allzu viel über diese Dinge weiß, oder sie zumindest für sich behält. Man wird eher akzeptiert und in der Gruppe geduldet, wenn man in das Gegackere der anderen einstimmt und keine Misstöne erzeugt. Wer will schon aus dem Hühnerstall fliegen, oder in diesem Hühnerstall von den anderen isoliert sein Leben fristen?

Da ist es verständlich, dass sich viele Menschen gegen die Zerstörung der liebgewonnenen Scheinwahrheiten wehren. Sie wollen nicht in ihrer Illusion gestört werden, die von Medien und Verantwortlichen in trauter Einigkeit genährt wird. Warum sollte man da anfangen sich selbst und das eigene Tun zu hinterfragen? Sollen doch erst mal die anderen schauen, dass bei denen alles in Ordnung kommt. Uns geht es doch gut - das hat schon seinen Grund. Warum etwas ändern, das gut läuft?

Die Geschichte wiederholt sich so lange, bis wir unseren Hühnerblick ablegen

Manchmal denke ich, die Geschichte wiederholt sich einfach so lange, bis die Menschen diesen Hühnerblick ablegen, oder bis sie sich eben selbst von der Bildfläche weggebeamt haben. In welcher Form auch immer. Mittlerweile haben wir genügend Möglichkeiten geschaffen, wie wir uns selbst auslöschen können. Ob das nun durch die Klimaerwärmung, die zunehmende Zerstörung der Umwelt oder durch einen großen Krieg geschieht ist letztlich egal.

Es ist immer das gleiche Schema. Als es sich im zweiten Weltkrieg schon klar und deutlich abzeichnete, dass der Krieg nicht zu gewinnen war und Deutschland geschlagen würde, erzählten die Machthaber den Menschen umso nachdrücklicher, alles sei in Ordnung und die Überlegenheit der Deutschen würde sich durchsetzen. In alten Zeitungen kann man Schlagzeilen nachlesen wie: “Wir ziehen uns gerade siegreich zurück”. Den Menschen wurde suggeriert, dass Deutschland am Ende gewinnen würde, man dürfe nur nicht aufgeben. Öffentlich daran zu zweifeln, konnte einen sogar das Leben kosten. Und so rannten selbst in den Ruinen von Berlin noch verblendete Idioten herum, die bis zum letzten Blutstropfen für den Endsieg kämpfen wollten.

Heute spielen sich ähnliche Szenen ab. Es geht zwar gerade zumindest noch nicht um Krieg, aber um den Endsieg eines Geld- und Wirtschaftssystems, dessen katastrophale Auswirkungen sich immer deutlicher bemerkbar machen. Rings um uns herum geraten Länder in tiefe Krisen, aus denen sie nur heraus kommen, wenn sie an den wichtigsten Versorgungsinstrumenten ihrer Bevölkerung sparen. Die Menschlichkeit wird geopfert, damit Zinsen pünktlich gezahlt werden können. Verteilungskämpfe um immer knapper werdende Ressourcen führen zu Unfrieden und Unruhen. Das eine Huhn kämpft mit dem anderen um die wenigen Körner, die ihnen noch hingeworfen werden.

Manche behaupten, das alles wäre so gewollt, weil wir dann mit uns selbst beschäftigt sind und nicht allzu viel über unsere Lage nachdenken. Andere sagen, das seien einfach Auswüchse des Systems, die man durch Steuerpolitik oder Gesetze in den Griff bekommen könnte. Es macht aber eigentlich keinen Unterschied, solange wir uns weiterhin, für einige scheinbare Vorteile, die wir erringen können, mittel- bis langfristig zu unserem Nachteil manipulieren lassen.

Wir haben alle Macht in unseren Händen - es sei denn wir treten sie ab

mani-1517047In Wirklichkeit haben wir - jeder Einzelne von uns - alle Macht in unseren Händen. Wir können unsere Entscheidungen so treffen, wie es richtig ist. Zu Gunsten der Menschlichkeit, zum Wohle aller. Wir können erkennen, dass der Hühnerstall und wie er organisiert ist, den Hühnern nützen muss und nicht die Hühner für den Erhalt des Hühnerstalls leben und arbeiten müssen.

Oder um wieder in die menschlichen Dimensionen aus der Analogie zurückzukehren, wir können wieder damit beginnen unser Leben und die Art wie wir uns organisieren zu gestalten, anstatt einigen wenigen lebenserhaltenden Maßnahmen hinterher zu hetzen. Wir sind die alles bestimmende Macht in unserem Leben - es sei denn wir treten dieses Recht an andere, oder an die scheinbaren Umstände unseres Lebens ab.

Heben Sie den Blick. Suchen Sie sich eine immer höhere Position, von der aus Sie die wirkliche Lage überblicken können. Überwinden Sie die eingefahrenen Angstgedanken der Freund-Feind-Kategorie und erkennen Sie, dass dies höchst subjektive Begriffe und Betrachtungsweisen sind. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf das, was Sie wirklich wollen. In Frieden und Harmonie mit der Gemeinschaft und dem großen Ganzen, Ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten, Ihre schöpferische Kraft für die Erschaffung und nicht für die Zerstörung einzusetzen.

Lassen Sie nicht zu, dass Ihnen andere Hass und Angst einpflanzen und erkennen Sie Ihre Macht. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei

Alles Gute und
bis bald
Ihr
Gerd Ziegler

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