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Was, wenn ich von meiner Berufung nicht leben kann?

Was, wenn ich nicht von meiner Berufung, von meiner Leidenschaft leben kann? Solche und ähnliche Fragen erreichen uns immer wieder.

"Alles recht und schön mit der Bestimmung und der Berufung, aber was wenn ich nicht davon leben kann?" Diese Gedanken gehen vielen durch den Kopf, die aus ihrer Berufung einen Beruf machen wollen. Und die Antwort darauf ist so kurz, wie einfach: Dann können Sie Ihren Traum nicht leben. Punkt.

Aber natürlich bräuchten wir keinen Blickpunkt zu diesem Thema machen, wenn das schon alles wäre, was es dazu zu sagen gibt. ;-) 

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Ja – diese Antwort mag vielleicht nicht befriedigend und zu stark vereinfacht klingen, aber es ist die Wahrheit. Auf die Frage: „Was ist, wenn ich von meiner Leidenschaft, von meiner Berufung nicht leben kann?“, gibt es nur diese Antwort. Dann können Sie Ihr Traumleben nicht realisieren. Punkt.

Aber lassen Sie uns mal ein bisschen genauer hinschauen, was sich aus dieser Feststellung ergeben kann. Sie können das als Aufforderung verstehen, einfach aufzugeben und Ihre Hirngespinste zu vergessen, wenn sich keine Lösung findet. Sie können aber auch überlegen, ob es nicht besser wäre, andere Fragen zu stellen.

Die Qualität Ihrer Fragen spielt eine wichtige Rolle für Ihren Erfolg


Jetzt mal ehrlich – wo führt Sie diese Frage hin? Hilft sie Ihnen in irgendeiner Form, Ihren Zielen näher zu kommen? Nein, im Gegenteil. Sie lenkt Ihren Fokus auf die Angst vor dem Scheitern und damit auf das Scheitern selbst.

Nehmen wir an, Sie sind Musiker und wollen von Ihrem musikalischen Talent leben. Oder Schriftsteller werden, oder Schauspieler, Maler oder eine sonstige Kunst zu Ihrem Broterwerb machen, dann stellt sich zwangsläufig immer die Frage, ob Sie von Ihrem Tun auch leben können. Schließlich wird einem immer wieder erzählt, die Kunst würde den Künstler nicht ernähren.

Die Angst ist also keineswegs unbegründet. Allerdings drängt sich doch auch folgende Frage auf: Wenn das Schicksal, der liebe Gott, das Universum oder an wen Sie sonst auch glauben mögen, Ihnen das Talent und die Bestimmung mit auf den Weg gegeben hat, warum sollte es dann nicht auch einen Weg geben, davon zu leben?

Das wäre eine bessere Frage, aber immer noch nicht ideal. Die beste Frage ist und bleibt: Wie kann ich davon leben? Denn diese Frage lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Lösung, nicht auf das Problem.

Berufung und Bestimmung – Schicksal oder Entscheidung?


Aber der Reihe nach. Es beginnt nämlich schon mit der Frage, was Sie unter Ihrer Bestimmung, Ihrer Berufung verstehen, oder ob Sie überhaupt an eine solche glauben? Glauben Sie an ein vorgegebenes Schicksal, dass Sie erfüllen müssen? Oder dass Sie Ihre Bestimmung suchen und finden müssen, um glücklich zu werden?

Oder glauben Sie, dass Sie sich einfach für eine der unzähligen Möglichkeiten entscheiden müssen, die sich für Sie ergeben?

Ich persönlich glaube, dass jeder Mensch bei seiner Geburt bestimmte Talente mit auf den Weg bekommt, von wem auch immer. Im Lauf seines Lebens entwickelt er daraus Fähigkeiten und Neigungen und er ist dabei auch äußeren Einflüssen ausgesetzt, zum Beispiel die Erziehung, die Schule, das Umfeld und noch einiges mehr.

Aus dieser individuellen Mischung entsteht das, was die Menschen Bestimmung oder Berufung nennen. Das Gefühl seinen Platz im Leben gefunden zu haben. Richtig zu sein.

Wenn man seine Talente und Fähigkeiten in einer Tätigkeit ausleben kann, die einem Freude bereitet und einem sinnvollen Zweck dient, dann gibt einem das Erfüllung und ein Glücksgefühl, das tiefer geht, als etwas das einfach nur Spaß macht.

Allerdings glaube ich nicht, dass es da diese eine, in Stein gemeißelte Sache gibt, die man entdecken muss, wie einen versunkenen Schatz. Vielmehr gilt es mit Hilfe der eigenen Kreativität und Gestaltungskraft aus seinen Talenten und Fähigkeiten eine Bestimmung zu kreieren. Sie bekommen vom Schicksal sozusagen die Bausteine mit auf den Weg, aber es bleibt Ihnen überlassen, was Sie daraus bauen.

Seine Bestimmung leben in der Praxis


Nach all den theoretischen Betrachtungen, wollen wir nun aber auch einen Versuch wagen, dieses Wissen in der Praxis anzuwenden. Bleiben wir dazu, bei dem Beispiel des Künstlers, der aus seiner Leidenschaft Berufung und Beruf machen will.

Egal ob es sich dabei um Sänger, Musiker, Maler, Aktionskünstler, Schauspieler, Autoren oder sonstige kreative Kräfte handelt, ihnen allen wird nachgesagt, sie hätten eine Tätigkeit gewählt, die nur wenige wirklich ernähren kann. Aber stimmt das wirklich?

Gibt es Künstler, die von ihrer Tätigkeit leben können? Vielleicht sogar welche, die sehr gut davon leben? Schon zu allen Zeiten gab es Komponisten, Musiker, Schriftsteller, Maler, Pianisten und einige mehr, die zu den Reichsten ihres Landes gehörten. Warum um Gottes Willen sollte es nicht möglich sein, von seiner Schaffenskraft zu leben?

Ist es vielleicht, weil Sie denken, Sie seien vielleicht nicht gut genug? Oder keiner wollte Ihre Kunst sehen oder hören, geschweige denn dafür bezahlen? Wenn ja, dann willkommen in der Welt der Selbständigkeit. Jeder, der damit beginnt sein Einkommen vom Erfolg seiner Arbeit, anstatt der Dauer der Arbeit, abhängig zu machen, kennt diese diffuse Existenzangst, und die Selbstzweifel, die einen befallen, wenn das Einkommen plötzlich nicht mehr regelmäßig kommt.

Fragen, die mit „Was wäre wenn …“ beginnen, sollten dann generell in Frage gestellt werden, denn sie verschärfen diese unguten Gefühle nur. Sie lenken Ihre Aufmerksamkeit auf mögliche Probleme, die vielleicht gar nicht auftauchen, es sei denn, Ihre Gedanken kreisen die ganze Zeit um dieses Szenario.

Wie könnte also die bessere Frage: „Wie kann ich von meiner Leidenschaft, von meiner Berufung leben?“, zu Ihrem Erfolg beitragen. Und wie könnten die ergänzenden Fragen: „Wem könnte ich mit meiner Bestimmung helfen?“, und „Wer hätte Bedarf oder Freude an meinem Angebot?“

Es gibt alle möglichen Szenarien, wie das dann aussehen kann. Nehmen wir an, Sie sind ein wirklich guter Musiker, und es besteht eine realistische Chance, dass Ihre Kunst auch genügend Anderen gefällt, dann gilt es eine Strategie zu finden, langsam aber sicher die Kreise zu erweitern, denen Ihre Kunst zugänglich gemacht wird.

Also Konzerte, vor Bekannten, die ihre Freunde einladen. Dann vielleicht gemeinsame Auftritte mit Künstlern, die schon etwas bekannter sind als Sie. Nach den ersten Erfolgen, können Sie sich dann an die größeren Hausnummern Ihrer Sparte heranwagen, die eine ähnliche Personengruppe ansprechen usw. Ihrer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Hauptsache Sie verfolgen einen Plan und gehen halbwegs systematisch vor, damit sich Ihr Erfolg aufbauen kann.

Aber es gibt auch das andere Szenario. Nehmen wir an, Ihre Leidenschaft ist die Musik aber Ihr Talent ist eher mittelmäßig und Ihre Art Musik findet nur sehr wenige Anhänger. Oder Ihre schriftstellerischen Künste finden nur eine überschaubare Anzahl an Lesern. Müssen Sie Ihren Traum dann aufgeben?

Nein – Sie müssen nur Ihre Bestimmung an Ihre Möglichkeiten anpassen. Wie könnten Sie noch Geld mit Ihrer Berufung verdienen, ohne direkt davon leben zu müssen. Also was könnten Sie sonst noch tun, wenn sich Ihre Musik nicht verkauft, und trotzdem der Musik nahe bleiben. Komponieren? Produzieren? Managen? Events organisieren? Konzerte veranstalten? Eine neue Plattform online oder offline für Musikliebhaber auf die Beine stellen?

Ich bin mir sicher, Sie werden da etwas finden, wenn Sie sich die Erlaubnis geben, abseits der ausgetretenen Pfade zu denken.

Für die extrem Sicherheitsbedürftigen gibt es natürlich auch noch einen dritten Weg, den ich der Vollständigkeit halber auch noch erwähnen möchte. Sie verwenden Ihre Zeit nur nebenher für Ihre Berufung. Das heißt, Sie bleiben bei Ihrem Brot- und Butterberuf, der Ihnen das Geld in die Kasse bringt und leben Ihre Berufung in Ihrer Freizeit.

Wenn Sie mit schwankenden Einnahmen nur schwer leben können, und bei ausbleibenden Aufträgen sofort in Panik verfallen, dann werden Sie als freischaffender Künstler nicht glücklich werden. Berufung hin, Bestimmung her. Dann kann es tatsächlich besser sein, sich nicht vom Erfolg Ihrer Arbeit abhängig zu machen. Warum also nicht in aller Ruhe nebenher starten? Wenn es gut läuft, können Sie immer noch in die Vollen gehen.

Der langen Rede kurzer Sinn – es gibt Myriaden von Möglichkeiten Ihre Bestimmung zu finden, bzw. Ihre Berufung zu leben. Es macht also keinen Sinn, sich von limitierenden Fragen und Sorgen vom Weg abbringen zu lassen. Stellen Sie sich die richtigen Fragen und Sie werden die passenden Antworten finden.

Werden Sie sich klar darüber, wie das gewünschte Ergebnis aussehen soll. Wie sieht Ihr Leben aus, wenn Sie erfolgreich sind? Wie sieht Ihr Tag aus? Was genau sind Ihre Ergebnisse?

Wenn Sie zu diesen Fragen Klarheit haben, können Sie sich um das Wie kümmern. Sie können sich schrittweise auf Ihr gewünschtes Ergebnis vorarbeiten. Demjenigen der eine klare Vision hat und trotz aller Widerstände darauf zugeht, dem wird sich der Weg mit der Zeit unter die Füße legen. Geben Sie also nicht auf, aber seien Sie flexibel bei der Gestaltung dieses Wegs. Stellen Sie die richtigen Fragen und geben Sie nicht auf, auch wenn die Antworten ein wenig Zeit brauchen.

Ich wünsche Ihnen maximalen Erfolg dabei.

Alles Gute und
bis bald
Ihr
Gerd Ziegler

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