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Tagesinspiration Nr. 302: Malcolm Gladwell – Der Visionär beginnt …

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Visionäre stellt man sich gemeinhin als große Vordenker vor, die von irgendeiner höheren Macht inspiriert ein klares Bild einer noch nicht vorhandenen Sache, oder eines noch nicht vorhandenen Zustandes, entstehen lassen können. Scheinbar mühelos erschaffen Sie auf diese Weise die Welt neu und schaffen so neue Realitäten.

Wenn man etwas genauer hinschaut und bei diesen großen Visionären nachfragt, erscheint ein etwas anderes Bild. Die meisten von ihnen hatten keineswegs immer ein klares Bild vor Augen, anhand dessen klar abzulesen war, wie im Detail die Lösung aussieht.

Vielmehr handelte es sich mehr um eine vage Vorstellung und das klare Gefühl, dass sich dahinter etwas verbirgt, das die Mühe lohnt es nach und nach zu entdecken. Fast immer lag die große Vision eher im Nebel und schälte sich erst mit der Zeit aus diesem heraus, je näher der Visionär seiner Vorstellung kam. Oft nach vielen Trugbildern und Umwegen.

Manches entsprach mit der Zeit immer noch den ursprünglichen Vorstellungen, vieles andere veränderte aber seine Form und das ganze Erscheinungsbild, je näher man der tatsächlichen Vision kam. Es begann mit der vagen Hoffnung etwas verändern zu können und der Vorstellung, was am Ende dieser Veränderung stehen könnte.

Martin Luther King träumte von Gleichberechtigung für Schwarz und Weiß, genau wie Nelson Mandela. Bill Gates hatte die Vision von mindestens einem PC in jedem Haushalt. Steve Jobs von funktionalem, ansprechendem Design. Henry Ford hatte eine Nation der Autofahrer vor Augen und es gäbe noch einige Beispiele mehr.

Sie alle hatten eine vage Vorstellung, was sein soll, aber am Anfang noch kein klares Bild, wie das jemals umgesetzt werden soll. Es war lediglich die Spitze des Visionsbergs, der aus dem Nebel ragte und die Menschen zu weiterer Forschungs- und Erkundungsarbeit anregte. Erst mit der Zeit zeigten sich dann mögliche Wege, aber auch Sackgassen, die zur Spitze dieses Berges führen könnten.

Ein Visionär kann also jeder werden, der den Mut hat, seine Bergspitze, die aus dem Nebel ragt, als Leitstern zu nutzen und mögliche Wege dorthin zu erkunden. Was ist Ihre Vision? Was möchten Sie verändern? Was würden Sie gern verbessern? Bei sich, in Ihrer Familie, Ihrem gesellschaftlichen Umfeld, oder in der Welt allgemein? Trauen Sie sich, Ihre Vision davon zu entwickeln und sie zu erkunden …

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