Wenn das Stichwort Freiheit fällt, dann denken wir im Normalfall sofort an die Freiheit, dort zu leben, wo man gerne leben möchte. Die Freiheit, zu wählen wann, wo und was man arbeiten möchte, oder die Freiheit zu tun und zu lassen, wonach einem gerade der Sinn steht. Andere definieren Freiheit auch als: „Nicht tun müssen, was man nicht tun will.“

Das erfordert, dass wir die Fähigkeit entwickeln, die äußeren Zwänge unseres Daseins abzulegen. Also finanzielle Freiheit, ein passives Einkommen oder ähnliches, dass uns die Pflicht zu arbeiten und etwas zu leisten, abnimmt. Außerdem gehört zur totalen Freiheit auch das Ablegen jeglicher Verpflichtungen anderen gegenüber. Familiäre Bindungen und die große Freiheit gehen auch nicht so besonders gut zusammen.

Ich vermute mal, den meisten von uns ist es auch gar nicht wichtig, dass die persönliche Freiheit so weit geht, dass wir gesellschaftlich komplett isoliert sind. Aber ein wesentlicher, viel entscheidenderer Faktor der persönlichen Freiheit liegt sowieso nicht im Außen, sondern tief in unserem Inneren begraben.

Die Verpflichtungen, die wir mit uns selbst eingehen und die Erwartungen, die wir an uns selbst stellen. Idealbilder von uns, die wir aufgebaut und Wunschbilder von uns selbst, die wir im Lauf der Zeit entwickelt haben, und denen wir einfach nicht genügen können. Viele Menschen machen sich zum Sklaven dieser selbst gezimmerten Gefängnisse. Sie mauern sich, im Streben nach dieser selbst ausgewählten Perfektion, immer mehr ein, um ihrem Schein-Selbst zu entsprechen.

Die Befreiung von dieser Illusion und die Sprengung dieser Ketten, wenn es Ihnen gelingt sich so anzunehmen, wie Sie nun mal sind – mit allen Ecken, Kanten, Macken und Unzulänglichkeiten – bringt Ihnen mehr Freiheit, als es Geld und Erfolg jemals kann. Wobei gegen eine Kombination aus Freiheit im Außen und im Innen natürlich auch nichts einzuwenden ist. Wichtig ist nur, dass man beide Ebenen im Auge behält.

Für alle die das immer durcheinanderwerfen, hier noch der Hinweis – sich selbst annehmen wie man ist, heißt nicht den Versuch aufzugeben, sich weiterzuentwickeln. Im Gegenteil – auf der Basis der Selbstliebe lässt sich die persönliche Entwicklung viel besser gestalten, als wenn man sich permanent selbst beschimpft und bekämpft – finden Sie nicht? …