Manchmal handeln wir, selbst für unsere eigene Bewertung, völlig blödsinnig. Eigentlich wollen wir in Frieden mit anderen und unserer Umgebung leben und wir wollen, dass andere uns einfach so sein lassen, wie wir halt sind. Trotzdem reagieren wir aggressiv auf Menschen, die uns gar nichts getan haben, fangen an, unser Territorium zu verteidigen, wo gar kein Angriff stattfindet und bekämpfen potentielle Rivalen und Rivalinnen, bevor diese überhaupt einen Versuch unternehmen können, uns gefährlich zu werden.

Da haben unsere Urahnen in uns mal wieder zugeschlagen. Die Höhlenbewohner brauchten all diese Automatismen um zu überleben. Genau wie sie bestimmte Ängste brauchten, um bei Gefahr schnell genug zu reagieren.

Heute tragen wir diese Altlasten in Form von diversen Phobien und Befürchtungen mit uns herum. Den Argwohn gegenüber Dingen und Menschen, die wir nicht kennen. Die Vorbehalte gegen Menschen und andere Kulturen, die uns fremd sind. Der Glaube, man müsste andere bekämpfen, um selbst zu überleben. Und last but not least, die Bereitschaft auf dieser Basis, ab einem bestimmten Punkt alle Hemmungen abzulegen und die Bestie in sich frei zu lassen.

Ob das die vor Hass geifernden Trottel sind, die gegen alles hetzen, was sie für ihre eigenen Versäumnisse verantwortlich machen, oder die eiskalt manipulierenden, über Leichen gehenden Mächtigen in Politik und Wirtschaft – irgendwo haben sie den Ursprung ihres Verhaltens als Erbe der Höhlenmenschen in sich. Genau wie einige andere Verhaltensweisen auch ihren Ursprung dort haben.

Abschalten können wir dieses Erbe nicht in uns, aber wir können uns unserer Urahnen in uns bewusst werden. Wenn uns das gelingt, können wir diese Impulse immer öfter erkennen und besser damit umgehen lernen. Wir können lernen sie zu kontrollieren und zu beherrschen – vielleicht sogar die Energie, die sich daraus generieren lässt, positiv zu nutzen. Manchen gelingt das heute schon, andere brauchen wohl noch ein paar Generationen, bis sie soweit sind.