Tagesinspiration Nr. 294: Hermann Hesse – Jede Bemühung um Besitz und Macht …
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Ein Zitat, das wieder einmal zunächst Widerstand in mir ausgelöst hat. Warum sollte es uns ärmer machen, uns um Besitz und Macht zu bemühen? Man kann ja dem Streben nach Reichtum und Einfluss skeptisch gegenüberstehen, oder es sogar verurteilen, aber ärmer macht es einen Menschen ja nicht gerade, oder?
Andererseits ist Hermann Hesse nicht gerade dafür bekannt, gedankenlos vor sich hin zu plappern. Er wird sich etwas gedacht haben, bei dieser Behauptung. Ich vermute es geht um den alten Widerstreit zwischen Sein und Haben.
Wenn wir zu stark dem „Haben wollen“ verfallen, schwächt das unser Sein und macht dadurch unser Leben ärmer. Ärmer an Glück, ärmer an Wärme, ärmer an Gemeinschaft und Liebe. Der Wunsch mehr zu haben und mächtiger zu sein als andere, isoliert uns von der Gemeinschaft und trennt uns von unserer Erfüllung, die wir im Miteinander und Füreinander finden.
Ob deshalb generell jeder Ansatz von Ehrgeiz zu verurteilen, und jedes Streben nach materiellem Wachstum schädlich ist, halte ich nach wie vor für fraglich. Aber nachdenkenswert ist der Gedanke allemal, finden Sie nicht? Wenn man betrachtet, wie zerstörerisch der Kampf um Geld und Macht teilweise abläuft, wäre ein Hinterfragen dieser Philosophie zumindest vernünftig. Oder wie sehen Sie das? …