Dieses Zitat ist all denen gewidmet, die sich, moralisch und ethisch, anderen überlegen fühlen und sich für die besseren Menschen halten. Die glauben, den besseren, oft einzigen Weg zu kennen, wie man sich verhalten sollte.

Solche Menschen findet man unter anderem im Bereich Gesundheit, in der Politik und in religiösen Hoheitsgebieten. Wir sind die Guten und nur wir wissen was richtig und falsch ist. So ganz gefeit ist keiner vor dieser Überlegenheitsfalle.

Gesundheitsapostel, die alle Speisen und Getränke nur noch nach ihrer Auswirkung auf den Körper auswählen. Chefideologen, die jeden noch so kleinen positiven Aspekt der jeweils anderen Weltanschauung negieren und viele Beispiele mehr, zeigen uns, dass man manchmal Recht haben und trotzdem ein Idiot sein kann.

Ein bisschen weniger Ideologie und ein bisschen mehr „leben lassen“, wäre da oft sehr wohltuend. Mit Verbissenheit und Penetranz hat noch niemand die Welt verändert, mit gutem Beispiel und stetigem Vorleben schon. Doch die Gefahr selbst ins Stadium des Oberlehrers und Überzeugers zu verfallen ist groß.

Ich ernähre mich zum Beispiel vegetarisch und laufe selbst, in mancher Diskussion Gefahr andere Menschen überzeugen zu wollen, obwohl ihr Desinteresse unübersehbar ist. Schnell passiert es da, dass man sein Gegenüber verurteilt und von oben herab argumentiert. Aber mal ehrlich, wie reagieren Sie, wenn Sie so behandelt werden? Ändert sich an Ihrer Einstellung etwas, wenn die „heiligen Krieger“ auf Sie einreden?

Wahrscheinlich ja – wenn es Ihnen so geht, wie den meisten Menschen, dann erzeugt das Widerstand und Sie verschließen sich den Argumenten. Behalten Sie sich also im Auge, wenn Sie sich mal wieder moralisch überlegen fühlen ;-)