Gutes Geld, Schlechtes Geld - die Philosophie des Geldes
Wissen-ist-Macht.TV - Für ein glückliches und erfülltes Leben

Gutes Geld – Schlechtes Geld

[easy-social-share buttons="facebook,twitter,google,pinterest,linkedin,stumbleupon,reddit,xing,whatsapp" counters=1 counter_pos="inside" hide_names="force" fullwidth="yes"]

Fluch oder Segen?

Wenn wir über Erfolg und ein glückliches Leben sprechen, kommen wir an dem Thema Geld nicht vorbei. Mal vorausgesetzt, Sie wollen sich dem gesellschaftlichen Leben nicht komplett entziehen und im Wald von Beeren und Kräutern leben, dann brauchen Sie Geld um Ihr Leben zu gestalten. Ist das nun ein Fluch oder ein Segen für uns? Viele nennen Geld, die Wurzel allen Übels, andere sagen, Geld an sich hat keinen eigenen Wert und ein Besitzanspruch auf Dinge kann aus Geld nicht abgeleitet werden. Die Erde und alle darauf vorkommenden Güter, Lebewesen und Gegenstände haben keinen ursprünglichen Besitzer. Somit kann eigentlich auch niemand Anspruch auf irgendetwas erheben. Alles gehört allen.

Zunächst möchte ich dem zustimmen – ursprünglich gab es weder Länder noch Grenzen, noch sonstige Besitzansprüche. Alles gehörte allen. Allerdings nahmen sich die Starken auch in Urzeiten schon was sie haben wollten und verteidigten es gegen die anderen. Aber es gab keine Verteilung oder Aufteilung in dem Sinne. Jeder Besitz, jeder Wert dieser Welt wurde irgendwann von irgendjemand erobert, oft ohne jedes Recht so zu handeln, außer dem Recht des Stärkeren.

Andererseits ist das Bedürfnis Dinge zu ordnen und gewisse Strukturen und Hierarchien aufzubauen, seit Urzeiten in jedem “Herdentier” vorhanden. Ohne diese selbstauferlegten Regeln wäre ein Überleben als Gruppe, zumindest in Urzeiten, unmöglich gewesen. Und ich vermute, das ist heute noch nicht wesentlich anders, auch wenn das manche Leute anders sehen.

Letztlich sind wir immer noch Herdentiere – vielleicht ein wenig intelligenter (wenn auch nicht immer) – vielleicht besser ausgebildet, mehr spezialisiert und mit einem Bewusstsein ausgestattet, sowie weiteren Unterschieden zu anderen Lebewesen – aber oft trotzdem noch Herdentiere, die ihren Instinkten folgen.

Wir gründen unser Zusammenleben mit unseren Zeitgenossen auf bestimmte Gesetze und Systeme. Wenn der Höhlenmensch früher bei der Jagd erfolgreich war hat seine Familie überlebt. Wenn er über längere Zeit nicht erfolgreich war, starb die Familie. Ganz einfach.

Später entwickelten die ersten Menschen dann Strategien um gemeinsam zu jagen und zu leben. Sie lernten als Gruppe zu überleben, und sie lernten den Wert von Synergien kennen – nicht jeder war ein guter Jäger, aber vielleicht konnte er dafür gut Waffen für die Jagd herstellen oder Felle aufbereiten als Kleidung, und so arbeitete er für die Gruppe, entsprechend seinen Talenten und wurde von der Gruppe dafür an der Beute beteiligt. Diese Entwicklung brachte der Menschheit großen Fortschritt, aber auch neue Probleme.

Die Menschen spezialisierten sich zunehmend. Mehr und mehr Bereiche des Arbeitslebens entstanden und es wurde zunehmend schwieriger seine Existenz zu sichern, da nicht alle Produkte und Angebote zu jeder Zeit gebraucht wurden. Und es gab keine Möglichkeit Werte zu erhalten. Dadurch konnte man sich und die Familie immer nur so lange ernähren, wie das eigene Angebot gefragt war.

Also fingen die Menschen an diese Angebote zu handeln und gegen andere Angebote zu tauschen, die sie zum Leben brauchten. Aber nicht alle Waren und Angebote hatten den gleichen Wert, und nicht alle Angebote konnten gleich leicht gehandelt werden – und der häufigste Grund für Probleme – der Mensch der das eigene Angebot gebraucht hätte, hatte nichts, was man selbst brauchen konnte. So musste man oft mühsam vielfach Tauschgeschäfte eingehen, bis man das erhielt was man wollte, oder bis der eigene Besitz seinen Wert verlor, weil er verdarb oder sonst wie verloren ging.

Also erfanden die Menschen etwas Künstliches – eine Art künstlichen Wert, den jeder benutzen konnte um Waren und Dienstleistungen gegen es einzutauschen. Seltene Steine, Edelmetalle, Gold, Silber, Bronze – und viel später Münzen mit verschiedenen Wertstufen. Das war ein weiterer Meilenstein um das Leben zu verbessern und zu erleichtern. Aber auch hier kam die Lösung nicht ohne neue Probleme zu schaffen.

Die Menschen fingen an sich – entsprechend ihrer Besitztümer – zu teilen, und sie fingen an Münzen und sonstige Werte zu horten und zu ganzen Schätzen anzuhäufen. Dadurch wurden einige von ihnen mächtiger und einflussreicher, als andere. Anstelle des Rechts des Stärkeren, war das Recht des Reicheren getreten. Allerdings war es ziemlich einfach diese Machtverhältnisse zu ändern, indem diese Werte leicht zu stehlen waren. Es gab kaum sichere Plätze für diese Besitztümer und der Erhalt des Reichtums und der damit verbundenen Macht, war wieder oft dem Recht des Stärkeren ausgesetzt.

Um es kurz zu machen – die Menschen erfanden und verfeinerten mit der Zeit etwas, das man heute ein Bankensystem nennt. Und sie erfanden Papiergeld und noch viel später elektronisches Geld, das eigentlich überhaupt nicht existiert. Letztlich hat weder Papiergeld, noch elektronisches Geld einen Wert an sich, außer dem Wert, den wir vereinbart haben ihm zu geben. Wir erlauben Banken mit Geldwerten zu handeln, die zehn Mal höher sind als der tatsächliche Wert, den diese Bank besitzt. Das bedeutet – lediglich zehn Prozent des Geldes, das durch unsere Wirtschaft zirkuliert existiert tatsächlich – die restlichen neunzig Prozent sind reine Phantasie.

Geldregen im Euroland

Also ist Geld immer noch etwas Künstliches – wertvoll so lange wir den Wert darin akzeptieren. Der Wert des Geldes ist eine Übereinkunft der Menschen, die es nutzen, vollkommen subjektiv festgelegt – weder gut noch schlecht. Es ist einfach ein Werkzeug um uns das Leben zu erleichtern. Ein Wertspeicher und Handelserleichterer und es verhilft uns zu den Dingen, die wir haben oder erleben möchten. Es ist ein Werkzeug um die zunehmend komplexer werdende Welt zu ordnen.

Gibt es auch Opfer dieses Systems? Gewinner und Verlierer? Fördern wir die moderne Art der Sklaverei damit, wie viele behaupten? Wahrscheinlich ja, zumindest teilweise.

Aber würden wir diese Nebenwirkungen verhindern indem wir arm bleiben, oder indem wir das System zersetzen? Ich persönlich glaube das nicht, weil es nicht die Ursache beseitigen würde. Geld ist nicht gut oder schlecht – es ist einfach da – nützlich wenn man es hat – gefährlich und einschränkend, wenn man es nicht hat. Dass Menschen es benutzen um andere zu übervorteilen, auszubeuten und zu unterdrücken – ist das die Schuld des Geldes? Es bleibt uns – jedem Einzelnen – überlassen, wie wir Geld verwenden, das uns zur Verfügung steht. Allerdings hat man nur die Wahl, wenn man welches hat.

Sollte irgendjemand mal eine brauchbare und umsetzbare Alternative erfinden (ohne gleich wieder in die Steinzeit zurück zu müssen) – warum nicht? Wir haben sicher noch nicht den Stein der Weisen gefunden, was diese Sache angeht. Aber bis dahin, können wir die Regeln am besten beeinflussen und das System am besten ändern, indem wir uns eine gute Position darin verschaffen.

Wer die Welt ändern will, muss das System ändern. Wer das System ändern will, muss die Gesellschaft ändern und wer die Gesellschaft ändern will, muss zunächst bei sich anfangen. Geld, und noch besser, Reichtum ist ein Werkzeug um dies umzusetzen. Viele gute Dinge passieren, weil viel Geld in den Händen weniger Menschen konzentriert ist. Und viel Schaden wird angerichtet, weil viel Geld in den Händen weniger Menschen konzentriert ist.

Ich denke nicht, dass das Geld oder das System an sich Schaden anrichtet. Ich glaube ebenso, dass es bei jeder Art von System Menschen gibt, die es ehrlich meinen und in bester Absicht handeln, und gleichzeitig Scharlatane, die jede Schwachstelle ausnutzen. Es ist also nicht das Geld, oder das System, das den Unterschied macht – es sind immer die Menschen, die den Unterschied machen.

Reich werden – und ich meine reich werden in jeder Hinsicht des Lebens – gibt Ihnen die Chance Einfluss zu nehmen, wenigstens bei einem kleinen Teil der Welt. Es befreit Sie aus der Sklaverei des Alltags – dem Gefühl Dinge tun zu müssen, die Sie eigentlich gar nicht tun wollen. Und zwar ohne jemand anderem dadurch schaden zu müssen. Es liegt an Ihnen – Sie können reich werden durch Betrug, Raub, Ausbeutung oder gar Mord, oder Sie können reich werden, als Schöpfer eines besseren Lebens für sich und Ihre Mitmenschen, indem Sie einen wirklichen Mehrwert für sie liefern – wie auch immer das bei Ihnen aussehen mag.

Das würde einen großen Unterschied machen – für Sie, für Ihre Mitmenschen und in der Summe für die ganze Gesellschaft. Sie bestimmen was es heißt reich zu werden und reich zu sein und was Sie mit dieser Macht, die Ihnen dadurch zufließt, anstellen. Um die Dinge also positiv zu beeinflussen, müssen Sie die Macht erlangen, etwas zu bewegen. Geld ist dafür nicht der einzige Weg, aber der schnellste und effektivste.

Was denken Sie über Geld? Wie ist Ihre Einstellung dazu? Finden Sie, dass viel Geld zu besitzen fast schon unanständig ist? Oder sehen Sie Geld als Mittel zum Zweck, eine Art Treibstoff, welcher das Gefährt antreibt, das Sie zu Ihren Zielen transportiert?

Bis bald

Ihr

Gerd Ziegler

Comments

  • Jürgen
    August 23, 2011

    Interessanter Gedankenansatz. Tatsächlich ist Geld immer das was wir daraus machen – bzw. was wir damit machen. Es wird gut oder schlecht durch uns … Danke für den Beitrag.
    Gruß
    Jürgen

  • Larissa
    August 23, 2011

    Geld wird zu wichtig, wenn man keines hat. Ich persönlich glaube auch nicht, dass Geld gut oder schlecht ist, aber die Gier nach Geld richtet große Schäden an – aber das wurde ja im Beitrag angesprochen: Das liegt an jedem selbst.
    Freue mich auf weitere Gedankenakrobatik 😉
    Lari

  • Karsten Waldbauer
    September 5, 2011

    Es wird viel zu viel am Geld festgemacht – dabei ist es nur ein Zahlungsmittel – schön zu haben, aber die eigentlichen Ziele liegen woanders … Sehr interessanter Beitrag …

    • Oktober 28, 2011

      Hallo Karsten, sicher liegen die Ziele woanders, da das Geld ja “nur” Mittel zum Zweck ist, aber die meisten Dingen kosten eben nunmal Geld!
      Thomas Kleitz

      • Karsten Waldbauer
        Oktober 28, 2011

        Hallo Thomas,
        ja eben – die Dinge kosten Geld. Aber es sind die Dinge oder die Gefühle, die wir damit verbinden, die wir anstreben. Das Geld brauchen wir “nur” um es zu bekommen. Aber viele Menschen jagen immer weiter dem Geld als Selbstzweck hinterher, obwohl sie schon mehr haben, als sie jemals ausgeben könnten. Das ist nicht sonderlich intelligent, es sei denn, sie hätten einen Weg gefunden, den Geldspeicher ins Jenseits zu schmuggeln 😉
        Gruß Karsten

  • Oktober 25, 2011

    Aus der Sicht der linken Gehirnhälfte ist Geld ein Tauschmedium mit Bewertungs-Funktion. Es hilft eine Ordnung aufrecht zu erhalten.
    Aus der Sicht der rechten Gehirnhälfte ist Geld ein Mittel um Menschen zu mindern und andere zu erhöhen.
    Jahrtausende wurden diejenigen, welche egolos dem Gemeinwohl dienten damit belohnt. Weil die Egolosen jedoch durch die Kapitalistische Wirtschaftsordnung nicht mehr überleben können, ist das Energiefeld Geld gebrochen, und wird samt seinen unbelehrbaren Anhängern aufgelöst.
    Nun ist seit mehreren Jahrzehnten eine neue energetische Kraft am wirken. Sie erlaubt die Entwicklung des eigenen individuellen Bewusstsein, also den Ausstieg aus der alten Ordnung des Gruppenbewusstsein, wenn sich derjenige mit seinen Fähigkeiten (der linken Hemisphäre) zum Wohle der Verbindung aller Menschen (Basis der rechten Hemisphäre) verhält.
    Dieser Ausstieg ist zum einen eine Not-wendigkeit zum anderen von den Gruppenbewusstlern unerwünscht, da jene nur durch die Arbeitsleistung der Anderen überleben können. siehe:http://bit.ly/nrUj01
    Meine Ansicht zum Geld:
    Wir, (rechts Hemisphären-Nutzer mit eigenem Hausverstand und Herz) brauchen Geld als Tauschmittel und Ordnungshüter nicht mehr.
    Wir könnten BIP-Berechtigungen siehe: (http://saiwaimyblog.wordpress.com/) verwenden, damit auch die links-Dominanten ihr individuelles Bewusstsein ( http://bit.ly/vwmJ53) entwickeln können.
    Das führt dann zu einer anderen Wirtschaftsordnung auf der Basis der individuellen Liebe mit dem Ziel Heilung (der Abspaltungen, Verdrängungen, Auflösung der Maya, etc.) Frieden, Freiheit und Wohlstand für alle.

    Danke, dass ich hier diesen Post schreiben darf und Sie ihn gelesen haben!

    Ihre Christine Ellinger

    • Oktober 25, 2011

      Hallo Frau Ellinger,

      klar, hier darf jeder seine Meinung schreiben, jedenfalls solange niemand beleidigt oder diskriminiert wird o. ä.
      Das Thema Geld beschäftigt zugegebenermaßen unseren Teil der Welt über die Maßen. Dennoch glaube ich, es ist der falsche Ansatz, die Missstände am Geld festzumachen. Kommt ein anderes System, wird der Gierige dieses missbrauchen, der Hilfsbereite wird auch dort hilfsbereit bleiben, der Egoist wird auch dort seinen Vorteil suchen usw. Geld verdirbt nicht den Charakter, es verstärkt ihn. Wer sich schon ohne Geld um andere gekümmert hat, kann mit viel Geld noch mehr Gutes tun, wer ohne Geld schon andere über den Tisch gezogen hat, wird das mit Geld erst recht tun. Kann das Geld etwas dafür? Meiner Meinung nach nicht …
      Vielen Dank für Ihren Kommentar.
      Bis bald

  • Oktober 30, 2011

    Geld ist nicht anders ein Mittel zum Zweck. Durch den Glauben an den gedruckten Zahlen und der Verlauf der Wirtschaft wird der Wert je nach Wertschätzung unabdingbar verändert.
    Es kommt nicht auf die Menge an Geld an, sondern auf die Menge an gute Beziehungen zu den Menschen. Beziehungen zu anderen ist ein so wert volles Gut, dass dies gar kaum Achtung geschenkt wird.

    Jeden Monat die allfällige Fixkosten zu zahlen, lässt den normaler Bürger kaum Zeit dazu, Gedanken darüber zu machen, ob in der Lage wäre, mehr zu verdienen, indem er einfach die Einstellung zu seine allgemeiner Tätigkeit komplett ändern müsste.

    lg Heinz Buser

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert