Der Weg braucht ein Ziel
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Die meisten Menschen kennen den Spruch “Der Weg ist das Ziel”, der natürlich ebenfalls seine Gültigkeit hat, aber ich bin der Meinung, dass der Weg eben auch ein Ziel braucht, damit er halbwegs sicher begehbar wird.
In diesem Beitrag möchte ich einen genaueren Blick auf das Zusammenspiel von Weg und Ziel werfen und auf die Umstände, die diese beiden Faktoren beeinflussen.
Wir alle kennen diese tragischen Fälle in denen eine Traumerfüllung mit Selbstmord oder Drogenexzessen oder beidem endete. Amy Winehouse, Whitney Houston, Elvis Presley, Janis Joplin und viele mehr sind Beispiele dafür und auch der Jungstar Justin Biber zeigt gerade alle Anzeichen dafür, dass er diesen “Vorbildern” folgen will.
Wie kann das sein? Wie kann ein durchweg positives, oft über lange Zeit angestrebtes Ziel, bei dessen Erreichung solche Katastrophen auslösen? Oberflächlich betrachtet haben diese Menschen doch alles erreicht, von dem man im allgemeinen so träumt, oder? Ruhm und Reichtum, die Jungs oder wahlweise die Mädels liegen ihnen zu Füßen, Tausende oder gar Millionen von Menschen beneiden sie und jubeln ihnen zu. Sie haben die Aufmerksamkeit von ganzen Nationen, von kompletten Generationen … wieso dann dieser Absturz?
Eben drum. Wahrscheinlich genau deshalb. Wer auf den Erfolg und dessen Auswirkungen nicht ausreichend vorbereitet ist, den treffen diese Auswirkungen und Erkenntnisse oft mit voller Wucht. Und genauso trifft diese Erkenntnis auch Menschen, die ihr ganzes Leben für ein ganz bestimmtes Ziel geopfert haben.
Die kurzen Momente von Ruhm und Glück
Was bringen die kurzen Momente von Ruhm und Glück, wenn wir dafür auf unserem Weg nur Scherben hinterlassen haben? Was hilft uns dann noch die Erkenntnis, dass wir vielleicht gar nicht gemeint sind, wenn uns die Menschen zujubeln?
Die Masse jubelt Sportstars zu, weil diese für sie gewinnen. Wenn Deutschland Weltmeister wird, kommen mit Ersatzspielern etwa um die 20 Spieler zum Einsatz, aber die Trophäe gewinnen ein paar Millionen und die Spieler werden dafür umjubelt und gefeiert. Wenn sie verlieren sind sie allerdings alleine die Versager, welche die Erwartungen nicht erfüllt haben. Sie haben nicht funktioniert …
Genauso ist es mit Rock- und Popstars, Filmstars und anderen Stars und Sternchen, die ihr scheinbar aufregendes, interessantes Leben oft stellvertretend für das eher langweilige und eintönige Leben vieler ihrer Fans leben. Und auch hier sind die Helden und Heldinnen oft austauschbar. Der Mensch dahinter ist selten gemeint, sondern nur die Projektion die andere auf sie werfen. Die Stars geben den Menschen den Glanz, den sie gerne auch für sich hätten, denen aber das Talent und oft auch das Durchhaltevermögen fehlt um es soweit zu schaffen.
Diese Stars leben dann deren Träume oder stehen zumindest stellvertretend dafür. Die Erkenntnis, dass man als solche “Lichtgestalt” auch zu funktionieren hat und dass die Liebe der eigenen Fans von bestimmten Ergebnissen und bestimmtem Verhalten abhängig ist, trifft den einen oder anderen dann hart.
Dabei hat so ein Promi-Leben natürlich nicht nur Nachteile – den Eindruck möchte ich gar nicht erwecken – und es geht auch nicht darum, dass man sich keine großen Ziele setzen sollte, nicht nach oben streben sollte oder ähnliches. Vielmehr halte ich es für wichtig, dass beides – Weg und Ziel – für ein erfülltes Leben nach den eigenen Vorstellungen sorgen sollte.
Wer orientierungslos durchs Leben stapft, wird vielleicht durch Zufall irgendwo ankommen, wo er sich wohl fühlt und glücklich wird. Aber die Chancen sind relativ hoch, dass er oder sie im Kreis läuft, sich komplett verirrt und/oder von anderen Menschen vor deren Karren gespannt wird und in deren gewünschte Richtung gelenkt wird.
Der Weg braucht ein Ziel
Der Weg braucht also ein Ziel, damit es ein erfüllender werden kann, der in die gewünschte Richtung führt. Aber im Gegenzug ist eine Fixierung alleine auf die Zielerreichung ein sehr gefährliches Unterfangen. Nicht selten führen die dadurch entstehenden Scheuklappen dazu, dass man verbrannte Erde hinterlässt auf seinem Weg.
Am Ende steht man dann da, hat sein großes Ziel erreicht, dabei aber Familie, Freunde und alles was einem lieb und teuer war, verloren. Zu spät erkennt man dann den wirklichen Sinn und Zweck eines Ziels. Man hat sein ganzes Leben geopfert für ein paar Momente des Ruhms oder der Genugtuung es geschafft zu haben. Auch wenn bei den Stars natürlich noch weitere, belastende Aspekte dazu kommen, berichten doch viele von dieser Leere im Erfolg.
Für Sie sollte das nicht gelten. Sorgen Sie schon bei Ihrer Lebensplanung dafür, dass Sie auf dem Weg Spaß haben, Freude und Glück erleben können und sich dabei mit Dingen beschäftigen die Sie gerne und von Herzen tun. Dann kann Ihr Ziel seinen wahren Zweck erfüllen, als Leitstern an dem wir uns ausrichten können und dessen Erreichung angestrebt wird – aber letztlich sind wir dann von der Zielerreichung selbst unabhängig – oder besser gesagt, das Führen eines glücklichen und erfüllten Lebens ist dann unabhängig von der Zielerreichung möglich …
Der Sinn eines Ziels liegt in dem, was wir lernen und werden müssen, während wir auf dem Weg sind es zu erreichen. Bei einem lohnenden Ziel, das groß genug ist uns herauszufordern, wissen wir nicht von Anfang an, wie wir es erreichen sollen. Ganz im Gegenteil erscheint es uns vielleicht sogar zunächst unmöglich und viel zu gewaltig für uns. Aber gleichzeitig wissen wir auch, dass wir uns bei einem solchen Ziel verändern müssen, dass wir wachsen und uns entwickeln müssen um es zu erreichen – und genau hier liegt der Grundstein für unser Glück …
Der Weg ist das eigentliche Ziel unseres Lebens und der Mensch, der wir auf unserem Weg werden können. Und der Weg braucht ein Ziel, weil er sich letztlich erst durch das Ziel erschließt. Beachten Sie also beides und akzeptieren Sie nichts, das nicht Ihrem Weg entspricht und das Sie von Ihrem Ziel abbringt. Es ist Ihr Weg und somit Ihr Leben. Ich wünsche Ihnen viele glückliche Momente auf Ihrem Weg. Der eine oder andere lehrreiche Umweg wird sich ebenfalls ergeben. Wenn Sie die richtigen Schlüsse daraus ziehen, können sich diese Umwege oft als Abkürzung oder Wegweiser erweisen. Bleiben Sie achtsam und genießen Sie die Reise.
Bis bald
Ihr
Gerd Ziegler
PS: Im neuen Buch zu diesem Thema finden Sie weitere Hintergründe und Zusammenhänge zwischen der erfolgreichen Gestaltung des eigenen Lebens und dem Umgang mit dem vorherrschenden Wissen auf diesem Gebiet – “Vom Traum zum Ziel – endlich nach meinen eigenen Vorstellungen leben” – Weiterlesen
Guten Tag Herr Ziegler sie beschreiben es wunderbar,als ob es meine Worten wären.Auch ich möchte endlich der Mensch sein der ich in Wirklichkeit bin und alle Projektionen die mich gefangen haben,loslassen.Und wissen sie was,es ist gar nicht so schwer?Man muss sich einfach an seine Kindheit,Kindsein errinnern.Freundliche Grüsse Natascha
Hallo Frau Lo Giudice,
vielen Dank für das Feedback. Sie haben Recht. Es ist gar nicht so schwer, wenn sich mal entschlossen hat, es für sich umzusetzen. Allerdings liegt in der Einfachheit auch immer ein leiser Zweifel: “Wenn es so einfach wäre, würden es doch mehr Menschen machen.” Tun sie aber nicht, weil sie denken, so einfach kann es nicht sein … Wir Menschen stehen uns da oft selbst im Weg.
Ihnen weiterhin alles Gute auf Ihrem Weg. Lassen Sie sich nicht aufhalten und nicht abbringen 😉
Viele Grüße
Gerd Ziegler