Darf ich vollkommen sein?
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Darf ich vollkommen sein?

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Darf ich vollkommen sein?Kann ein Mensch vollkommen sein? Und wenn ja, dürfen Sie dann auch vollkommen sein, oder ich? Zugegeben – eine etwas provozierende Frage. Vor allem wenn man sie mit JA beantwortet.

Herzlich willkommen liebe Leser zur neuen Blickpunkt Ausgabe in der es um nichts Geringeres als die eigene Vollkommenheit geht, und die Frage, ob diese Vollkommenheit überhaupt möglich ist.

Mal ganz ehrlich, liebe Leser – fühlen Sie sich wirklich vollkommen? Sind Sie wirklich vollkommen? Ich wette, die Mehrheit von Ihnen denkt jetzt grade solche Dinge, wie: “Wie soll ich denn vollkommen sein? Niemand ist vollkommen.” Oder Sie denken: “Wenn ich mein Leben so betrachte, ist Vollkommenheit so ziemlich das Gegenteil von meiner Realität.” Andere ordnen die Vollkommenheit vor allem dem Göttlichen zu, der menschlichen Natur ordnen Sie jedoch eher die Unvollkommenheit und die Fehlbarkeit zu.

Irren und scheitern ist schließlich menschlich. Wie können wir da vollkommen sein? Ich gebe zu, die Versuchung hier zuzustimmen ist groß, weil das natürlich stimmt. Bei all den Fehlern, die wir Menschen fabrizieren, bei all den teils verheerenden Umständen, die wir herbeiführen, wie könnten wir da vollkommen sein?

Selbst dieser Einschätzung liegt ein Denkfehler zu Grunde, was die Unmöglichkeit der Vollkommenheit zu beweisen scheint und sie gleichzeitig widerlegt. Wir sind vollkommen, weil wir Fehler machen, weil wir scheitern, falsch liegen und unsere Ecken, Kanten, Macken und Schattenseiten haben.

Nein – keine Angst. Ich bin weder ab- noch durchgedreht. Ich möchte Ihnen nur einen anderen Blickwinkel auf das Thema Vollkommenheit anbieten, der Ihnen möglicherweise dabei helfen kann, diesen Bereich besser für sich zu nutzen.

Um das besser zu verstehen, müssen wir uns der Frage nähern, was denn Vollkommenheit eigentlich genau ist?

Der Hauptgrund, warum wir uns so schwer tun, mit der eigenen Vollkommenheit, liegt auch an der Mehrfachbedeutung des Wortes. Wenn wir von Vollkommenheit reden, haben wir meist etwas Makelloses vor Augen, etwas Perfektes, und das können wir als Menschen natürlich nicht sein. Aber Vollkommenheit bedeutet auch Ganzheit. Wir sind ein Teil vom Ganzen und somit das Ganze. Wir setzen uns aber auch aus diversen Teilen, Charakterzügen, Fehlern, Schwächen, Stärken, Verhaltensweisen und vielem mehr zusammen.

998524_54637690Erst durch die Annahme aller unserer Teile, Aspekte und Fehlbarkeiten, unserer schönen und unserer hässlichen Seite, fühlen wir uns vollkommen, weil wir erst durch diese Teile ganz sind.

Wir leben in einer polaren Welt, in der es kein hell ohne dunkel gibt, kein schön ohne hässlich, kein gut ohne böse usw. Erst durch die beiden Pole einer Sache entsteht ein Ganzes. Es gibt keinen Menschen, der nur gut ist und keine bösartigen Elemente in sich trägt, genausowenig wie es das Böse ansich gibt.

Jeder von uns hat unterschiedliche Gewichtungen in den diversen Eigenschaften, Neigungen und Talenten. Das macht uns, bei aller Gleichheit, individuell. Erst wenn wir alle Aspekte und Schattierungen unserer selbst annehmen und unsere individuelle Zusammensetzung akzeptieren – entsteht Vollkommenheit.

Wobei das so nicht stimmt – wir sind zu jeder Zeit vollkommen, wir müssen es nicht erst werden – aber wir erkennen es eben nicht immer. Vollkommenheit in diesem Sinne heißt nicht Perfektion und Makellosigkeit – im Gegenteil – Vollkommenheit umfasst die Ganzheit aller Dinge.

Wenn wir uns von dem angestrengten Starren auf die einzelnen Pole lösen können und den Blick heben und über das große Ganze schweifen lassen, erkennen wir, dass alles zusammenhängt und sich gegenseitig bedingt.

Sie sind also die Summe ALLER Ihrer Eigenschaften und es könnte auch gar nicht anders sein, denn das ist das Prinzip des Lebens. Es ist alles in jedem Einzelnen von uns angelegt, weil wir ein Teil des Ganzen sind, und somit das Ganze.

Was heißt das nun konkret für Ihr Traumleben? Was können Sie mit diesem, zugegeben, etwas unhandlichen Gedanken anfangen?

Wenn Sie die Bedeutung dieser Aussage in vollem Umfang verstanden haben, werden Sie erkennen, dass alles, was Sie gerade jetzt noch als Fehler oder als Makel an sich betrachten, ein Teil Ihres Ganzen ist. Es ist ein Ausschlag in die eine oder in die andere Richtung, innerhalb eines großen Ganzen.

Es ist für den Moment unerheblich ob Sie sich in bestimmten Bereichen unperfekt oder gar fehlerhaft fühlen – es ist nicht mehr als ein Ausschlag in eine bestimmte Richtung. Nicht selten stellt sich die größte vermeintliche Schwäche, als ein glücklicher Umstand heraus, der in einem anderen Zusammenhang erst zum Tragen kommt.

Nehmen wir an, Sie wollen gerne für andere da sein und Ihr Leben sinnvoll zum Nutzen aller Menschen, oder der Umwelt oder für die Tiere einbringen – aber da sind auch immer wieder diese egoistischen Anfälle, diese Anflüge von Missgunst, Neid und Gier, die Sie am liebsten los werden wollen.

Aber das ist unmöglich. Stellen Sie sich eine Autobatterie vor, bei der Sie den Minuspol entfernen. Was würde passieren? Ihr Wunsch anderen zu helfen hat genauso viel Bedeutung, wie der Wunsch etwas für sich selbst zu tun. Beide Extreme sind unterschiedlich stark ausgeprägt – das Pendel geht mal mehr in die eine, mal mehr in die andere Richtung – aber es kann sich nie für eine Seite festlegen – es MÜSSEN immer beide Pole da sein.

Sie sind zu jeder Zeit, in jedem einzelnen Moment Ihres Lebens vollkommen. Sie müssen es nicht werden – Sie sind es.

Heißt das, dass Sie perfekt sind und nichts mehr verändern müssen an sich?

1335487_37656685Nun, grundsätzlich entscheiden Sie das selbst – aber ich vermute mal, bei den meisten heißt es das natürlich nicht. Es heißt nur, dass Sie jetzt im Moment, so sind, wie Sie halt sind – vollkommen eben. Wenn Sie das akzeptieren und sich so annehmen wie sie sind, können Sie, auf dieser Basis von innerem Frieden, anfangen die Veränderungen anzugehen, die Sie sich wünschen.

Ohne diese Annahme Ihrer persönlichen Ausgangsposition und ohne das Verständnis für diese Vollkommenheit, bekämpfen Sie sonst immer einen Teil des Ganzen und somit das Ganze und sich selbst. Sie können aber nicht die Dunkelheit bekämpfen – Sie können nur ein Licht anzünden. Sie können auf Dauer nicht Ihren Körper bekämpfen, so wie er ist, Sie können ihn aber anfangen weitestmöglich zu gestalten, nachdem Sie ihn für den Moment als vollkommenes Ganzes angenommen haben.

Sie können Ihre scheinbaren guten Seiten nicht sichern indem Sie die scheinbar schlechten verleugnen oder verdrängen. Sie können nicht gegen Teile von sich kämpfen, ohne gegen sich selbst zu kämpfen und ohne sich selbst zu schaden.

Nehmen Sie sich so an, wie Sie sind. So wie Sie sind, sind Sie vollkommen. Und als vollkommener Mensch können Sie anfangen die einzelnen Bereiche nach Ihren Wünschen zu verschieben, ohne das große Ganze zu beschädigen.

Ich wünsche Ihnen maximalen Erfolg dabei. Es ist am Anfang nicht ganz einfach das Denken auf diese Weise auszurichten, aber die Mühe lohnt sich definitiv. Viel Glück auf Ihrem Weg.

Alles Gute und
bis bald
Ihr
Gerd Ziegler

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