Tagesinspiration Nr. 72: Thich Nhat Hanh – Menschen tun sich schwer ihr Leiden loszulassen …
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Ich will nicht sagen, dass manche Menschen glücklich sind in ihrem Leiden, ganz im Gegenteil. Aber sie ziehen manchmal auch einen bewussten oder unbewussten Nutzen daraus. Das ist tief in uns verankert. Schon als Kind haben wir gelernt, dass wir mehr Aufmerksamkeit und Liebe geschenkt bekommen, wenn wir krank sind, einen Unfall hatten oder uns sonst etwas plagt oder quält.
Hinzu kommt paradoxerweise eine gewisse Sicherheit, die uns der jetzige Zustand vermittelt. Es ist nicht angenehm, aber man weiß woran man ist. Die Situation ist wenigstens vertraut und man kann sie einschätzen. Sobald man etwas verändert gibt man auch ein Stück Kontrolle ab. Es könnte schließlich noch schlimmer kommen. Der jetzige Job ist schlimm, aber wer weiß wie es woanders wird? Der jetzige Arzt erzielt keine Erfolge, aber ich kenne ihn und er kennt mich. Die jetzige Beziehung ist alles andere als erfüllend, aber was, wenn ich nach der Trennung alleine bleibe?
Der einzige Weg in das persönliche Glück führt über die Klarheit. Was wollen Sie wirklich? Was wollen Sie nicht mehr? Was können Sie ändern? Was nicht? Und dann gehen Sie es an. Das Leben ist zu wertvoll um es mit gerade noch Erträglichem zu verschwenden …
PS: Bevor hier jemand etwas herausliest, das da nicht steht – Nein, das heißt nicht, dass jeder Kranke krank sein will oder selbst schuld an seiner Krankheit ist. Es heißt nur, dass man, aus unterschiedlichen Motivationen heraus, manchmal nicht alle Möglichkeiten ausschöpft um positive Veränderungen herbeizuführen. Was denken Sie?