Tagesinspiration Nr. 305: Ernst Hinterberger – Der größte Feind der Solidarität …
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Gier und ihre kleine Schwester, die Verlustangst, hindern uns nachhaltig daran, uns gegenseitig zu helfen, statt zu bekämpfen. Der Glaube es würde nicht genug für alle geben und nur ich, oder der andere könnte überleben, führt zu zahlreichen Konflikten. Oder sagen wir besser, mit diesen Weltbildern lassen wir uns in zahlreiche Konflikte hineintreiben.
Ist ein Punkt erreicht, an dem große Not für alle vorherrscht, oder alles verloren ist und dadurch für jeden offensichtlich ist, dass es nur gemeinsam weitergeht, dann spielen sich auf einmal erstaunliche Szenen ab. Völlig fremde Menschen helfen sich gegenseitig, unterstützen sich, greifen einander unter die Arme. Solidarität wird plötzlich großgeschrieben und alle fühlen sich gut dabei. Es herrsche ein ganz besonderer Spirit, hört man dann oft.
Wäre es möglich, dass man dazu gar nicht auf irgendeine Notsituation warten müsste? Wäre es denkbar, dass sich dieser Spirit auch ohne jede Not einstellen würde, wenn wir Menschen wieder mehr Solidarität zeigen würden und füreinander da wären, anstatt uns gegeneinander aufstacheln zu lassen?
Wenn ja, wäre es dann nicht einen Versuch wert, die Menschlichkeit wieder vor den Eigennutz, vor den Profit und vor irgendwelche imaginären Arbeitsplätze zu stellen, die wir scheinbar riskieren, wenn wir uns nicht unmenschlich verhalten? Müssen wir ein Spiel unbedingt mitspielen, dass weltweit immer neue Brandherde hervorbringt? Gibt es da wirklich keine Alternative? Was denken Sie?
Was ein heerer Wunsch – meiner Meinung nach aber ein wirklich blöder Spruch, der heutzutage keinen lebbaren Realitätsbezug mehr hat.
Die Industrialisierung kann man nicht auf “0” stellen. Das wir keine eigenen Gärten hinterm Haus haben in denen wir anpflanzen was die bescheidene Familie zum Leben braucht, macht erforderlich, dass wir aus dem Haus gehen und irgendwo den Gegenwert für die Lebensmittel zu verdienen. Teilen bedeutet nunmal niemals NUR NEHMEN. Haben wir nix mehr, sterben wir – PUNKT
Hallo Brigitte,
das ist richtig – und es ist auch viel praktischer, wenn jeder das tut, was er gut kann und gerne macht (idealerweise) und die Ergebnisse dann ausgetauscht werden – das widerspricht doch aber nicht dem Zitat.
Vielmehr geht es darum, dass Menschen eher gierig werden, wenn sie schon etwas haben, und eher zusammenhalten, wenn sie gemeinsam leiden. Und die Frage ist, wie kriegen wir die Solidarität hin, ohne dass wir erst leiden müssen?
Alles Gute
Gerd Ziegler