Die Fähigkeit Großes zu vollbringen
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Es gibt Menschen die bewegen die Welt.
Sie scheinen Unmögliches möglich zu machen und ein fast schon unmenschliches Pensum an Arbeit zu bewältigen. Sie erreichen ein Vielfaches von dem, was ein Mensch vollbringt, den wir als “Durchschnittsbürger” bezeichnen.
Diese Menschen schreiben Bücher, die etwas in Anderen anstoßen. Sie drehen Filme, gründen eine Bürgerinitiative und bringen sie voran. Sie rufen eine Selbsthilfegruppe ins Leben, gründen ihr eigenes Geschäft und bauen es zum erfolgreichen Unternehmen aus - was auch immer es bei jedem Einzelnen ist - es hebt denjenigen oder diejenige aus der Masse heraus und sie werden zu etwas scheinbar Besonderem.
Erfolg hat immer eine Ursache
Dieser Mensch hat Außergewöhnliches geleistet. Er hat bestimmt Riesentalente, oder eine gute Organisation, die mir fehlt. Wenn ich doch auch nur ein wenig davon hätte - was könnte ich alles erreichen. So oder so ähnlich denken viele Menschen, wenn sie die Erfolgreichen betrachten. Manche freilich konzentrieren sich lieber auf die negativen Aspekte. Sie spekulieren, dass da wohl nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein kann, dass da wohl jemand nachgeholfen hat, dass der- oder diejenige bestimmt andere ausgenutzt hat, um so weit zu kommen, etc. pp.
Beide Denkweisen halten einer genaueren Betrachtung nur sehr selten stand. Weder steckt hinter jedem großen Erfolg ein mindestens genauso großes Verbrechen, noch besteht ein Grund, einen erfolgreichen Menschen in den Himmel zu heben. Er ist im Normalfall auf der Erde ganz gut aufgehoben. Denn seine Talente und die Gründe für seinen Erfolg sind allesamt irdisch und keineswegs exklusiv verteilt worden.
Das bedeutet, dass wir alle das Gleiche erreichen können, das irgendein Mensch vor uns schon mal geschafft hat. Ich gehe noch einen Schritt weiter - wir können Dinge erschaffen und erreichen, die vor uns noch nie jemand erschaffen oder erreicht hat. Wäre das nicht so, würde es keine Weiterentwicklung in dieser Welt geben.
Leider führt diese Erkenntnis oft zu dem missverständlichen Schluss jedem wäre alles möglich. Es stimmt zwar, dass grundsätzlich jeder alles erreichen kann, es fehlt aber der Zusatz, im Rahmen seiner Vorgaben, seiner Bestimmung und seiner Wahrnehmung.
Die Vorgaben:
Wir Menschen sind zwar nicht so unterschiedlich, wie wir gerne glauben wollen, aber eben auch nicht gleich. Das gilt für Körper, Geist und Seele. Wir haben unterschiedliche Voraussetzungen auf diese Welt mitgebracht und unterschiedliche Umstände hier vorgefunden. Das ergibt eine ziemlich bunte Mischung.
Es gibt zig Charakteristiken, die uns unterscheiden und die Einfluss darauf haben, wie wir unser Leben gestalten können. Wer von Natur aus eher logischen Abläufen mit Ablehnung gegenüber steht, der wird nicht gerade ein Mathematikstudium anstreben. Wer mit einer Körpergröße von 1,70 m ausgestattet ist, wird seine Erfüllung nicht unbedingt als Basketballstar in der NBA ausleben können - jedenfalls nicht direkt als Spieler.
Neben diesen offensichtlichen Dingen gibt es aber auch noch Umstände, die nicht so klar und deutlich zu erkennen sind. Auch diese machen oft den Unterschied zwischen den scheinbaren Glückskindern und denen, die von Misserfolg zu Misserfolg eilen. Aber dazu später mehr.
Die Bestimmung:
Die eigene Bestimmung zu finden ist ein Thema, das schon viele Buchseiten und Webseiten gefüllt hat. Ich möchte mich hier darauf beschränken, einen Blick darauf zu werfen, was das eigentlich ist, eine Bestimmung.
Umgangssprachlich bezeichnen wir damit die Tätigkeit, oder die Funktion, für die wir “gemacht” wurden. Eine Aufgabe, die uns von höherer Stelle aus zugedacht wurde und die uns Erfüllung bringt, wenn wir sie finden und ausleben. Eine Aufgabe, die meist erst im größeren Zusammenhang ihren Sinn zum Vorschein bringt.
Nun ließe sich lange und ausführlich darüber diskutieren, ob es eine höhere Kraft gibt und wenn ja, ob diese Aufgaben an uns verteilt. Oder darüber, ob wir ein vorgefertigtes Schicksal zu erfüllen haben, oder unser Schicksal von uns kreiert wird. Alles hochspannende, philosophische Fragen, die wir hier sicher nicht mal eben beantworten können.
Deshalb werde ich mich hier an dieser Stelle auf den praktischen Aspekt beschränken. Ich glaube, dass wir alle so etwas wie eine Berufung, oder eine Bestimmung haben. Allerdings muss die nicht zwangsweise von einer höheren Instanz kommen. Oder besser gesagt, nicht in der Form, wie wir uns das oft vorstellen.
Vielmehr setzt sich unsere Bestimmung aus mehreren Komponenten zusammen. Zum Beispiel aus den Talenten, die wir mitbekommen haben. Es gibt Dinge, die können wir besser als andere. Es gibt Bereiche und Tätigkeiten, die liegen uns eher, als andere, und vielleicht gibt es sogar diese eine Sache, die wir besser können, als alle anderen. Wer weiß? Ich selbst bin da eher Generaldilettant und somit breiter aufgestellt, aber das gilt ja nicht für alle.
Diese Talente und die Dinge, die wir gerne tun, in denen wir uns verlieren können, die uns Erfüllung bringen, wenn wir uns damit beschäftigen. Diese Dinge bringen uns auf die richtige Spur. Allerdings wird erst eine wirkliche Bestimmung / Berufung daraus, wenn wir diese Tätigkeit in eine sinnvolle Aufgabe einbringen.
Die folgenden Fragen schränken die Auswahl ein:
Was können Sie wirklich gut?
Was machen Sie gerne?
Worin können Sie sich verlieren?
Womit würden Sie gerne Ihre Tage verbringen?
Worin gehen Sie auf und fühlen tiefe Befriedigung und Freude, wenn Sie sich damit beschäftigen?
Wem können Sie mit dieser Tätigkeit Gutes tun?
Welches Problem können Sie damit lösen?
Welche Verwendung gibt es noch für diese/s Talent/e?
Was möchten Sie in der Welt verändern, oder voran bringen?
Wie können Sie Ihr Können und Ihre Kenntnisse dafür einsetzen?
Es gibt noch weitere Fragen in dieser Art. Hier soll der Hinweis genügen, dass es durchaus eine Art Bestimmung geben kann, auch wenn man nicht an eine höhere, von außen vorgegebene, Aufgabe glaubt. Die Bestimmung nämlich, die unserer inneren Veranlagung entspricht, egal ob diese Veranlagung nun einfach so da ist, oder von einer höheren Macht so in uns angelegt wurde.
Die eigene Wahrnehmung:
Last but not least spielt die eigene Wahrnehmung, der Glauben an die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, eine entscheidende Rolle bei unserem persönlichen Erfolg. Sie können einen beliebigen, erfolgreichen Menschen auswählen und ihn fragen, ob er sich seinen Erfolg in diesen Dimensionen vorstellen konnte und mehrheitlich werden Sie die Antwort erhalten: “Nicht im Traum hätte ich geglaubt, dass ich so weit komme.” Nur wenige hatten von Anfang an eine klare Vision, ein klares Bild von ihrem Ziel.
Das scheint der Aussage zu widersprechen, dass der Glaube an sich selbst, eine wesentliche Rolle spielt. Tatsächlich muss man deshalb noch mal nachfragen, dann stellt sich schnell heraus, dass dieser Glauben und das klare Bild zwar am Anfang gefehlt hat, aber während des Prozesses entstanden ist. Diese Menschen haben ihre Standards mit der Zeit erhöht und dadurch wurde das zur Normalität, was anderen unerreichbar scheint.
Wenn Sie an etwas arbeiten, das es noch nicht gibt. Wenn Sie etwas realisieren wollen, was Sie bisher noch nie geschafft haben, dann hilft Ihnen der Glaube daran, dass Sie es können, obwohl Sie noch keinen Beweis dafür haben. Wenn Sie es einmal geschafft haben, brauchen Sie nicht mehr zu glauben, Sie wissen, dass Sie es können. Es ist ein Kreislauf aus Glaube/Überzeugung → Potential → Handlung → Ergebnis. Der Glaube an das eigene Potential bestimmt dieses mit. Das Potential bestimmt die Handlungen, die Handlungen erzeugen das Ergebnis. Das Ergebnis stärkt oder schwächt unseren Glauben usw.
Ihre Wahrnehmung der Dinge und Umstände spielen deshalb eine tragende Rolle beim Bau Ihres Erfolgsgebäudes, was immer Erfolg für Sie bedeuten mag. Materielle Gewinne, spirituelle Erkenntnisse oder ein Leben, das zum Wohlergehen anderer beiträgt. Es gibt so viele Präferenzen, wie es Menschen gibt.
Wir sind schöpferische Wesen, die die Welt erschaffen in der wir leben. Ich gehöre nicht zu der Fraktion, die behauptet wir erschaffen alles in unserem Leben selbst. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir einen Großteil davon erschaffen und zu hundert Prozent dafür verantwortlich sind, wie wir mit den Umständen in unserem Leben umgehen.
Resümee:
Die Fähigkeit Großes zu vollbringen haben wir meiner Meinung nach alle in uns angelegt. Wir können unser Licht zum Strahlen bringen, wie es so schön heißt. Das bedeutet nicht, dass jedem alles möglich ist, aber dass uns das möglich ist, was unserer Bestimmung entspricht. Hierfür finden wir in uns aber nur die Rahmenbedingungen vor. Die tatsächliche Verwendung ist unsere schöpferische Aufgabe, unser kreativer Gestaltungsanteil, wenn Sie so wollen.
Uns wurde aber auch die Freiheit geschenkt, uns unserer Bestimmung und der Entwicklung unserer Talente und Fähigkeiten zu entziehen. Wir müssen nichts Großes vollbringen, zumal das sowieso ein etwas schwammiger Begriff ist. Wir können sogar ganz entgegen unserer Talente und Neigungen handeln und uns ganz dem “Überleben” widmen. Oder im schlimmsten Fall, dem möglichst vergnüglichen oder von möglichst wenig Leid geprägten “Absitzens” dieses Lebens.
Menschen, die Großes vollbringen, egal ob das der weltbekannte Komponist ist, oder der immer freundliche und hilfsbereite Krankenpfleger, der so vielen Patienten Mut macht in ihrer Krankheit - solche Menschen haben bei aller Verschiedenheit ein paar Gemeinsamkeiten.
Sie haben den Traum vom Mehr. Sie wollen mehr aus sich machen, wollen sich entwickeln und wachsen. Sie haben einen Sinn in ihrem Leben gefunden, oder sie haben ihrem Leben einen Sinn gegeben und bringen nun Talente, Schaffenskraft, Ideenreichtum und Bestimmung unter einen Hut. Daraus entsteht eine unbändige Kraft, die alle Widerstände und Rückschläge überwindet.
Diese Urkraft ist allen Menschen gegeben. Die Bereitschaft diese zu nutzen oder in sich zu wecken, hängt aber stark davon ab, was Sie sich zutrauen und wie Sie mit der Angst umgehen, es könnte schief gehen.
Im Normalfall müssen Sie ja nicht gleich Hopp-oder-Top spielen. Sie können damit beginnen sich Klarheit zu verschaffen. Nehmen Sie die oben angeführten Fragen ruhig als Grundlage. Wenn Sie es zulassen, werden Ihnen Ihre Gefühle, wenn sie nicht von Angst und Sorgen zugedeckt werden, den Weg weisen. Was würden Sie tun, wenn Sie nicht scheitern könnten? Was wenn Sie eine Erfolgsgarantie vom lieben Gott erhalten würden? Was würden Sie tun?
Lassen Sie sich Zeit für die Antworten und beantworten Sie die Fragen ruhig öfter. Nicht selten kommen die wahren Erkenntnisse erst, wenn die Gedanken eine Weile gereift sind.
Wenn Sie Klarheit gefunden haben, gehen Sie zum praktischen Teil über. Entscheiden Sie sich dafür, einen für sich passenden Weg zu finden, das Vorhaben umzusetzen. Je nach Veranlagung können das erste Schritte in der Freizeit sein, oder eine Zeit des Lernens und Forschens im gewünschten Bereich. Bei anderen wird es ein längst fälliger Schritt aus einem ungeliebten Leben sein, der vollzogen werden will. Nur Sie selbst kennen Ihren Weg, Ihre Schritte und Ihr Tempo. Vertrauen Sie sich, auch und gerade dann, wenn Sie nicht immer gleich richtig liegen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und einen freudvollen Weg. Sie müssen sich nicht mit weniger zufrieden geben. Oder sehen Sie das anders?
Alles Gute und
bis bald
Ihr
Gerd Ziegler