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Liebe ist ein chemischer Vorgang – Ist das wirklich so?

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love-1432859Schon seit Längerem ist die Wissenschaft zu der Erkenntnis gekommen, dass es Liebe, so wie wir sie uns vorstellen, nicht gibt. Liebe sei einfach ein chemischer Vorgang, den die Natur in uns angelegt hat, damit wir die eigene Art erhalten. Nach gewissen urzeitlichen Prinzipien wählen wir auf diese Weise unsere Partner aus und entwickeln Gefühle für sie, die durch entsprechende chemische Vorgänge in unserem Körper ausgelöst werden. Eine rein wissenschaftliche Abhandlung also?

In diesem Blickpunkt werden wir uns mit den Mythen der Liebe und deren möglicher, wissenschaftlicher Entzauberung beschäftigen.

Aber der Reihe nach. Was bedeuten diese ganzen wissenschaftlichen Erkenntnisse eigentlich? Was haben die Forscher denn eigentlich damit herausgefunden? Sind wir einfach nur eine Art biologischer Roboter, der auf Knopfdruck funktioniert und mit chemischen Botenstoffen gesteuert wird und mit Nähr- und Vitalstoffen angetrieben wird?

Biologischer Roboter, oder schöpferisches Wesen?

Neueste Forschungen legen den Verdacht nahe, wir seien Wesen, die von unseren Trieben und Hormonen ferngesteuert, und diesen willenlos ausgeliefert, seien. Tatsächlich ist es so, dass wir von diesen Prozessen der Energieaufnahme, Energieverwertung und Steuerung des Ganzen durch diverse chemisch-biologische Vorgänge, leben und überleben. Das ist der funktionelle Teil. So ist die Organisationseinheit Mensch angelegt. So wird sie gemanaged, wenn Sie so wollen.

Warum das so ist und wer oder was das so angelegt hat, das ist eine ganz andere Frage und die Antwort darauf wäre eigentlich wesentlich spannender, als die Erklärung wie wir funktionieren.

Vorab sei zu erwähnen, dass diese Forschungsergebnisse nicht die Liebe ansich erklären, sondern wahrscheinlich eher den Vorgang der Verliebtheit und den Entscheidungsprozess für oder gegen einen Sexpartner, oder eine Sexpartnerin. Da spielen dann bei vielen Menschen die Hormone eine größere Rolle, bei anderen ganz pragmatische Überlegungen, wie der Wunsch versorgt zu sein, oder im Leben vorwärts zu kommen. Mit Liebe hat das eher wenig zu tun, zumindest nicht zwangsweise. Und schon gar nicht lassen sich diese kurzfristigen Anwandlungen in unserem Körper, mit dauerhafter und allgemein umfassender Liebe vergleichen.

Ich möchte in diesem Beitrag aber auch gar nicht so groß darauf eingehen, was Liebe eigentlich ist und welche Bedeutung ihr in unserer Welt zukommt. Mir geht es hier einfach darum, zu erkennen, dass wir eigentlich noch gar nichts wissen, auch wenn wir die Funktionalität eines Vorgangs entdeckt und aufgeschlüsselt haben.

Was passiert in unserem Körper, wenn wir uns verlieben?

my-funny-valentine-1-1312612Schauen wir uns doch mal an, was vor sich geht, wenn wir uns verlieben und wieder entlieben. Wir finden jemanden toll, wollen ihn oder sie näher kennenlernen und wenn wir uns gegenseitig anziehend finden, kommt man sich näher. Manchmal unterstützt durch das eine oder andere Hilfsmittel - unter anderem seien hier beispielhaft Make-Up, vorteilhafte Kleidung, Deodorant oder Parfüm, gute Körperhygiene, modischer Haarschnitt und das eine oder andere Glas alkoholischer Getränke genannt. Wenn alles gut geht, verlieben wir uns und bleiben für diese Nacht, oder auch für länger zusammen.

In dieser Zeit der Verliebtheit haben wir die vielzitierte rosarote Brille auf, die alles Negative ausblendet, das mit unserem Partner, unserer Partnerin zu tun hat. Er oder sie ist in dieser Zeit einfach ein toller Mensch und wir passen sooo gut zusammen.

Nach einiger Zeit bekommt die rosarote Farbe erste Kratzer und geht mit der Zeit ganz ab und vor uns verwandelt sich der geliebte Mensch in jemanden, der den ein oder anderen Makel hat, der in unseren Augen noch einiges an seinem oder ihrem Verhalten ändern könnte und der doch überraschend viele Fehler hat, wie wir plötzlich feststellen.

Das kann soweit gehen, dass man behauptet, die Chemie zwischen uns würde nicht mehr stimmen. Oder man könne den Anderen nicht mehr riechen, wolle ihn oder sie nicht mehr sehen, wolle nichts mehr von ihm oder ihr hören, oder fühle sich von ihm oder ihr verraten und verletzt.

my-funny-valentine-3-1312607Alle diese Aussagen und Erkenntnisse haben eines gemeinsam - sie sagen alles darüber aus, was wir empfinden, nicht darüber wie der andere tatsächlich ist. Wahrscheinlich hat er oder sie sich gar nicht verändert. Dieser Mensch, den wir nun kaum noch ertragen können, war eigentlich schon immer so, oder zumindest nicht viel anders. Die Veränderung ging also im Normalfall in uns vor sich, nicht bei ihm oder ihr.

Zu verstehen wie etwas funktioniert hilft einem alleine nicht weiter

Unsere rosarote Brille, oder wissenschaftlicher ausgedrückt, unsere Hormone und Botenstoffe, haben uns ein Traumbild erschaffen, dem der oder die andere niemals gerecht werden kann. Die Enttäuschung, wenn wir dies erkennen, kann man nur schwer den anderen anlasten. Es war ja schließlich unsere Illusion, nicht deren Fehler, selbst wenn sich jeder natürlich eine Zeit lang versucht im besten Licht zu präsentieren.

Diese chemischen Prozesse sind also tatsächlich in uns angelegt und von der Natur wahrscheinlich so gestaltet, damit wir die eigene Art erhalten. Und auch wenn diese Vorgänge heute natürlich nicht mehr hauptsächlich der Fortpflanzung dienen, folgen wir ihnen immer noch. Wir haben ein Beuteschema entwickelt, folgen bestimmten Reaktionen unseres Körpers und fühlen uns unseren Gefühlen, die dadurch entstehen, oft hilflos ausgeliefert.

Ich bin kein Wissenschaftler, sonst könnte ich Ihnen das jetzt bis ins Detail erklären, was da genau in uns vor sich geht, wenn wir uns verlieben, und wieder entlieben. Aber eigentlich ist das gar nicht nötig. Denn es hilft Ihnen keinen Millimeter weiter in der echten Welt da draußen, das zu wissen.

Wenn Sie verstehen, wie etwas funktioniert, heißt das schließlich noch lange nicht, dass Sie verstehen warum es so funktioniert - welche Funktion im größeren Zusammenhang es erfüllt - ob und wenn ja, wer oder was das Ganze steuert, oder ob wir es gar selbst steuern mit unseren Gedanken, Glaubenssätzen, Überzeugungen und vor allem mit unseren Handlungen. Kurz gesagt, Sie wissen eigentlich gar nichts, nur weil Sie die Abläufe verstehen.

Das ist in etwa so, wie zu verstehen, dass man auf den Lichtschalter drücken muss, damit es hell im Zimmer wird. Sie können das sehr schnell lernen und anwenden. Verstehen Sie deshalb, was genau das Licht zum leuchten bringt und warum und wodurch die nötige Energie entsteht und ins Fließen kommt?

Wir haben unsere Welt erforscht, aber nicht deren Hintergründe

hand-1315123Wir haben mittlerweile unsere Gene erforscht und welchen Einfluss sie auf unser Erscheinungsbild und unsere Gesundheit haben. Wir haben erforscht, wie unser Universum wahrscheinlich entstanden ist und wann ungefähr. Wir haben ebenfalls herausgefunden, wie groß es in etwa ist und dass es sich noch ausdehnt. Wir können berechnen, wie lange es noch Sonnenlicht für uns geben wird und wann in unserem Sonnensystem die Lichter ausgehen werden - vorausgesetzt wir nehmen das nicht selbst vorher schon in die Hand.

Der langen Rede kurzer Sinn. Wir haben gelernt, unsere Welt in ihrer Funktionalität und in ihren materiellen Erscheinungsformen, immer besser zu verstehen und das ist auch gut so. Je besser man Vorgänge in uns und um uns herum versteht, desto weniger kann man uns irgendwelchen Hokuspokus vormachen und uns damit in die ein oder andere Richtung manipulieren, weil das scheinbar der Wille irgendeines Gottes oder einer sonstigen übergeordneten Kraft wäre.

Allerdings klärt das noch lange nicht die Fragen, die sich darüber hinaus ergeben. Von den ganz großen Fragen, bis hin zu ganz kleinen, aber genauso wichtigen Detailfragen.

Leben wir wirklich in dem Universum, oder gibt es mehrere davon? Wenn es den Urknall gab und das Universum sich aus dem Nichts entwickelt hat, was ist dann dieses Nichts aus dem Etwas entstehen kann? Und wenn das so war, kann dann auch jetzt noch etwas aus dem Nichts erschaffen werden? Können wir Dinge aus dem Nichts erschaffen, ohne Zauberei, einfach durch Anwendung dieser Naturgesetze? Welche Rolle spielen unsere Gedanken und Gefühle dabei? Wenn alles diesen Naturgesetzen folgt, die wir mittlerweile so gründlich erforscht haben, wer hat diese Gesetze erlassen? Welche Kraft hat die Grundlagen dafür geschaffen und warum? Gibt es einen Sinn, den diese ganzen Vorgänge erfüllen sollen? Oder ist das einfach eine Verkettung einer Vielzahl von Zufällen?

Die Schöpferkraft eines Menschen und die Rolle der Liebe

Selbstverständlich kann ich all diese Fragen auch nicht beantworten. Genauso wenig wie jeder andere Mensch. Es gibt nur jede Menge Theorien, die als Wahrheiten verkauft werden. Halten wir uns also an die Fakten, die uns zurück zum Thema Liebe führen. Wir können, mit Hilfe unseres Wesens, unserer Gedanken, unseres freien Willens, unseres Körpers und unserer Gefühle, diese chemischen Prozesse, von denen am Anfang die Rede war, zumindest beeinflussen. In manchen Fällen können wir sie sogar steuern und wir besitzen so gesehen Schöpferkraft.

Man sagt, alles in dieser Welt wäre polar angelegt, das heißt es gibt nichts ohne sein Gegenstück. Kein gut ohne böse, kein hell ohne dunkel, keine Berge ohne Täler usw. Die Liebe sei dabei, die Gesamtheit dieser Dinge. Die Kraft, die das Ganze am Laufen hält und die wahre Essenz unseres Seins. Also wir selbst in unserer reinen Form.

Die Kraft der Liebe und die Verantwortung, die damit einher geht

paris-1189181Vielleicht stimmt das. Vielleicht ist es auch nur eine weitere Theorie, die wir uns zurecht gelegt haben, in der Hoffnung mehr Klarheit über den Sinn unseres Daseins zu gewinnen. Wer weiß? Ich vermute aber mal, wir sind mit dieser Theorie auf einer guten Spur, oder auf dem richtigen Weg zu mehr Erkenntnis und Verständnis für die übergeordneten Zusammenhänge. Ich überlasse es Ihrem Glauben, ob Sie diese Kraft, diese Ordnung nun Gott, das Universum oder die Liebe nennen.

Im Prinzip macht das für das große Ganze keinen Unterschied, solange wir erkennen, dass wir im Moment vielleicht erklären können, wie eine Hand funktioniert, die etwas ausführt, aber nicht wissen, was der Kopf dahinter vorhat und wie diese Hand genutzt werden soll. Ich vermute, dass uns sehr viel mehr Macht auf dieser Welt zuteil wird, als wir im Moment glauben, geschweige denn nutzen. Wir haben viel mehr gestalterische Möglichkeiten, aber auch die damit einhergehende Verantwortung, die wir mit der Kraft der Liebe mitbekommen haben.

Wenn wir damit aufhören uns hinter der Behauptung zu verstecken, wir seien ohnmächtige Wesen, die dem Schicksal hilflos ausgeliefert sind, können wir beginnen diese schöpferische Kraft in uns zu nutzen und unser Leben zu gestalten und damit, in der Summe, das Leben auf diesem Planeten und in dieser Welt.

Was denken Sie? Sind wir in Wahrheit mächtiger, als wir gerne vorgeben? Oder sind wir unseren Umständen hilflos ausgeliefert? Wie empfinden Sie das? Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Gedanken? Nutzen Sie doch dafür einfach das Kommentarfeld unter diesem Beitrag, oder unsere Facebook-Fanpage.

Alles Gute und
bis bald
Ihr
Gerd Ziegler

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