Tagesinspiration Nr. 280: Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach – Es würde viel weniger Böses auf Erden getan …
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Heilige Krieger aller Schattierungen. Fanatiker, die im Auftrag Gottes, der Moral, der Ethik oder der gesellschaftlichen Werte in den Kampf ziehen, die Ehre der Menschheit zu retten und die Ordnung wiederherzustellen. Sie alle richten oft mehr Schaden an, als es das personifizierte Böse jemals könnte, sofern es dieses überhaupt geben sollte.
Bei genauerer Betrachtung wird jedes Elend dieser Welt, im Namen des Guten verursacht - jedenfalls aus der Sicht des Verursachers. Die heiligen Krieger kämpfen offiziell für Allah und die Befreiung der arabischen, vorzugsweise islamischen Welt, nach ihren Vorstellungen. Andere kämpfen für freiheitliche Werte und Demokratie, die Rettung des Abendlandes, oder für die Gerechtigkeit ansich, was immer das für jeden heißen mag.
Findige Menschen wissen schon seit Jahrhunderten diese ungebrochene Kampfbereitschaft der Menschen für sich zu nutzen und manipulieren uns nach Herzenslust. Wir lassen uns von einem Kampf in den nächsten jagen. Rechts gegen links. Schwarz gegen weiß. Juden gegen Araber. Christen gegen Moslems. Linke gegen das Kapital. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Das Prinzip: "Mensch gegen Mensch" scheint sehr beliebt zu sein.
Und wenn wir dann schon untereinander in unserer Spezies nicht miteinander auskommen, ist es da ein Wunder, dass wir dem Rest der Welt auch wenig Gutes antun? Hoffnung machen da Menschen, die dieses Spiel nicht mehr mitspielen, die innehalten und sich nicht mehr gegeneinander aufhetzen lassen. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Verhalten hochgradig ansteckend wirkt und sich unser Prinzip in ein "Mensch für Mensch" verwandelt.