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Was wir noch nicht wissen

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Es gibt Dinge, von denen glauben wir, dass wir sie wissen. Und es gibt Dinge, von denen wissen wir, dass wir sie nicht wissen. Aber darüber hinaus gibt es auch noch jede Menge Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen.

In diesem Blickpunkt werden wir uns über das Wesen unserer menschlichen Entwicklung unterhalten und mit der Frage beschäftigen, warum unsere scheinbaren Fakten immer nur bis zu deren Aktualisierung überleben.

 

Wahrheit und Wissen sind temporär

 

Würden wir von der Annahme ausgehen,
dass das, was als wahr akzeptiert wird,
wirklich wahr ist, gäbe es kaum
Hoffnung auf Fortschritt.

airplane-2-1450471Orville Wright wird dieses Zitat zugeschrieben, einem der berühmten Gebrüder Wright, die als Flugzeugpioniere in die Geschichte eingegangen sind. Zu ihrer Zeit galt als wahr, dass etwas, das schwerer ist als Luft, nicht fliegen kann. Die Gesetze der Aerodynamik waren noch nicht erforscht, evtl. noch nicht mal entdeckt.

Das Fliegen war dem Menschen nicht vergönnt - Basta. Hätten Sie zu dieser Zeit den Menschen erzählt, in wenigen Jahren würden riesige Maschinen, viele hundert Menschen in ihren Bäuchen durch die Lüfte fliegen und man könnte in ein paar Stunden von Paris nach New York fliegen, oder gar ins Weltall hinausfliegen - was glauben Sie, was hätten die Leute mit Ihnen gemacht? Sie als Visionär gefeiert, der in die Zukunft blicken kann?

Egal welches Renomee Sie sich bis dahin erarbeitet hätten, danach hätte Sie niemand mehr ernst genommen und vielleicht hätte man Sie sogar weggesperrt und zu therapieren versucht.

Die ganze rasante Entwicklung der letzten 100 Jahre war möglich, weil sich die Vorstellungskraft der Menschen immer weiter ausgedehnt hat. Als das erste Flugzeug in der Luft war, dauerte es nicht lange bis zur privaten und militärischen Nutzung und die Technik wurde immer weiter entwickelt. Schon bald wurde der Atlantik das erste Mal überquert und heute gehört fliegen zum Alltag für die Menschen.

 

Aller Fortschritt hängt vom Zweifel am Bestehenden ab

 

Wären die Menschen schon immer davon ausgegangen, dass der jeweilige Stand des Wissens tatsächlich schon die ganze Wahrheit abbildet, dann würden wir heute noch in Höhlen leben und vom Säbelzahntiger gejagt werden. Einige werden einwenden, dass dies der Welt einiges erspart hätte - aber da es in der Natur nichts Überflüssiges gibt und alles seinen Sinn und Zweck hat, wird wohl auch diese Entwicklung für etwas gut sein. Was immer das auch sein wird. Aber zurück zum Thema.

Denn eigentlich ist die letzte Aussage nicht ganz richtig. Denn die meisten Menschen halten ihr scheinbares Wissen tatsächlich für die ganze Wahrheit. Das war schon immer und zu allen Zeiten so. Ich weiß nicht ob es schon in der Steinzeit Experten und Wissenschaftler gab - wahrscheinlich eher nicht - aber spätestens als das erste Mal so etwas wie der Stand der Forschung und Wissenschaft und die erste empirische Studie das Licht der Welt erblickte, und die ersten sogenannten Experten und Sachverständigen sich zu Wort meldeten und den Menschen erklärten, wie die Welt so ist - spätestens seitdem werden alle, die wissen, dass sie nichts wissen - oder noch nicht alles wissen - als Scharlatane und Verrückte verunglimpft.

Und doch gibt es sie, diese Menschen, die sich dieser Annahme der Allwissenheit widersetzen und alles immer wieder aufs Neue hinterfragen. Die aus der Box heraus denken, die über Grenzen hinaus denken und so den Dingen auf die Spur kommen, von denen wir bisher noch gar nicht wussten, dass wir sie nicht wissen.

 

Wissen ist kein starres Gebilde, sondern ein fließendes Gewässer

 

Obwohl dieses Phänomen, des Zweifels am Unbekannten nun schon viele Jahrhunderte bekannt ist, und obwohl scheinbar unumstößliches, sicher geglaubtes Wissen, immer wieder über den Haufen geworfen wurde und neue Erkenntnisse an deren Stelle traten, sind Wissenschaftler, Sachverständige und andere Experten auch heute immer noch der Meinung, alles als Humbug abtun zu müssen, das sie selbst noch nicht verstehen, oder noch nicht beweisen können.

Sie ziehen noch nicht einmal in Betracht, dass es etwas geben könnte, von dem sie gar nicht wissen, dass sie es nicht wissen. Es taucht in ihrem Denken, in ihrem Bewusstsein einfach nicht auf.

Beispiele gefällig?
test-tubes-1412883Bitte schön. Dinge, die jeder weiß und die als erwiesen galten, zu ihrer Zeit:

* Die Erde ist eine Scheibe.
* Überschreitet der Mensch mit einem Gefährt die Geschwindigkeit von 80 km/h wird er in Stücke gerissen.
* Weltweit gibt es einen Markt für vielleicht fünf Computer.
* Was man mit unseren fünf Sinnen nicht erfassen kann, das gibt es auch nicht.

Das alles sind Aussagen von hoch angesehenen Experten ihrer Zeit und diese Thesen waren Allgemeinwissen. Jedes Kind wusste das und wer das in Frage stellte war ein Narr. Einfach lächerlich, oder?

Der Fortschritt dieser Welt, oder sagen wir lieber, die Weiterentwicklung des Menschen hängt von diesen Verrückten ab. Sie sind es, die immer wieder neues Wissen entdecken, von dem bisher noch niemand wusste, dass wir es nicht wissen, und das unser Weltbild verändert.

 

Als sicher erachtetes Wissen muss immer wieder hinterfragt werden

 

Dazu gehört, dass wir das, was wir kennen und als unseren Status Quo anerkennen, immer wieder hinterfragen müssen und nach Möglichkeiten suchen, wie es besser gehen, oder überhaupt gehen könnte. Wird dabei auch mal Blödsinn rauskommen? Aber ja. Werden wir dabei auch mal auf den Holzweg geraten und uns komplett irren? Aber sicher. Ist das schlimm? Nur wenn Sie selbst daraus neue Heiligtümer aufbauen und das alte Dogma durch ein neues ersetzen.

Bewahren Sie sich, oder erschaffen Sie sich einen offenen Geist und gehen Sie spielerisch und neugierig wie ein Kind, an neue Dinge heran. Probieren Sie aus und testen Sie. Erweitern Sie Ihr Denken und damit Ihre Grenzen.

Das bedeutet nicht, dass Sie gleich jeder irre klingenden Idee hinterher rennen müssen, oder plötzlich alles und jedem glauben, was er oder sie an Theorien aufstellt. Aber Sie sollten in Zukunft grundsätzlich davon ausgehen, dass Ihr Gegenüber seine Wahrheit erzählt. Sie sollen diese nicht ungeprüft übernehmen, aber offen dafür sein, es für sich zu prüfen, sofern es auf Ihrem Weg nützlich, hilfreich oder sogar bahnbrechend wäre. Das gilt auch für Ihre eigenen Ideen und Vorstellungen.

Was sind Ihre Überzeugungen, die Sie nicht mehr hinterfragen? Wo sagen Sie sich selbst, etwas würde nicht gehen, nur weil Sie die Lösung im Moment nicht sehen? Was sehen Sie als unerschütterliches Wissen an und ist es das wirklich? Hat sich im Lauf Ihres Lebens, ein bis dahin sicher geglaubtes Wissen als falsch und überholt erwiesen? Warum denken Sie, ist das mit Ihrem jetzigen, sicher geglaubten Wissen anders?

 

Glauben Sie auch nur, was Sie sehen, schmecken, riechen, hören und fühlen können?

 

Viele Menschen konzentrieren sich heute auf das Materielle, auf das empirisch Nachweisbare. Also auf Dinge, die man mit seinen fünf Sinnen nachweisen, oder zumindest indirekt, durch seine Auswirkungen auf die materielle Welt, nachweisen kann. Alles andere gilt gemeinhin als Humbug - Eso-Quatsch, Beutelschneiderei, oder einfach abgedrehte Spinnerei von ein paar naiven Träumern.

Dabei wird nicht etwa differenziert, sondern einfach ein Bereich oder eine Sache widerlegt und das als Beweis verwendet, dass alles andere auch Blödsinn ist. Denn tatsächlich tummeln sich im großen Teich der Ideen und Vorstellungen, zahlreiche, recht abenteuerliche Theorien und Praktiken, die nicht selten von Scharlatanen zur eigenen Bereicherung genutzt werden. Wird einer dabei erwischt und seine Theorie widerlegt, wird das meist gleich pauschal auf alle anderen, noch unerklärlichen Phänomene mit übertragen. Manche Dinge ändern sich eben nie, und wenn es nur die Borniertheit der Wissenselite ist.

lab-work-1575840"Wir haben das studiert und uns jahrelang mit dem Thema beschäftigt - würde es da etwas geben, hätten wir es längst entdeckt." Das klingt einleuchtend, oder? Wenn die Experten das nicht glauben, warum sollte ich es dann glauben? Schließlich wissen die doch mehr als ich, oder?

Mag sein, dass das im Einzelfall auch so ist. Aber vielleicht handelt es sich auch um Dinge, von denen selbst die Experten noch nicht wissen, dass sie es nicht wissen. Vielleicht haben Sie einfach eine Denkrichtung bisher übersehen. Vielleicht ist eine Grundannahme in ihrem Erklärungsmodell falsch. Vielleicht ist eine bisher unumstößliche Wahrheit, durch eine kleine Änderung in der Gesamtsituation, einfach überholt.

Als der Präsident von IBM damals sagte, es gäbe weltweit vielleicht einen Markt für fünf Computer, hatte er die damaligen Funktionen, den damaligen Preis, die damaligen Dimensionen von Computern und die damalige Verwendung für Computer vor Augen. Textverarbeitung, Kalkulationsprogramme, Kommunikation und Datenaustausch im heutigen Maße hatte damals ja noch gar keiner auf dem Radar. Das waren alles noch Dinge, von denen man noch nicht wusste, dass man sie nicht weiß.

Und noch mal - damit mich hier keiner missversteht - das heißt nicht, dass man jeder noch so abwegigen Idee auf den Leim gehen muss und sie als ernst zu nehmenden Ansatz annehmen muss - aber man sollte es offenen Geistes und ohne Vorurteile für sich prüfen oder ausprobieren - je nachdem ob die Entwicklung wichtig für die eigenen Pläne ist.

Wie wollen Sie sonst Dinge entdecken, von denen Sie bisher nicht wussten, dass Sie sie nicht wissen? Grundsätzlich können Sie getrost davon ausgehen, dass es viel mehr Dinge gibt, von denen Sie bisher noch nicht einmal ahnen, dass es sie geben könnte, als Dinge, die Sie glauben zu kennen. Wissen ist Macht, weil Wissen Ihnen die Möglichkeit gibt zu wählen und zu entscheiden, ob Sie es anwenden und wie Sie es anwenden. Das wichtigste Wissen ist jedoch das Wissen, dass alles Wissen unvollständig und temporär ist. Das heißt, es gilt nur so lange, bis es durch neues Wissen ersetzt oder ergänzt wird.

Bleiben Sie also offen und hören Sie nicht auf zu lernen. Sätze wie, das weiß ich schon, oder das weiß doch jeder, sollten Sie aus Ihrem Vokabular streichen. Dafür gibt es einfach zu viele Dinge, von denen Sie noch gar nicht wissen, dass Sie sie nicht wissen.

Ich wünsche Ihnen so einen offenen Geist und eine ewig anhaltende Neugier auf die noch zu entdeckenden Möglichkeiten in Ihrem Leben. Es gibt keine größere Erfüllung, als weiter zu wachsen und sich zu entwickeln. Viel Freude dabei.

Bis bald
Ihr
Gerd Ziegler

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