Unter zuhören verstehen die meisten Menschen die Wartezeit bis sie selbst wieder zu Wort kommen und ihre Meinung und ihr Wissen zum Besten zu geben. Und selbst diejenigen, die nicht so stark auf Sendung sind, hören oft nicht ungefiltert hin, was andere zu sagen haben.

Sie hören selektiv zu und reagieren auf einzelne Passagen, die entweder den eigenen Vorstellungen entsprechen, oder widersprechen. Im Detail herauszuarbeiten, was der oder die Andere gerade ausführt machen sich nur sehr wenige Exemplare der Spezies Mensch.

Umso wertvoller erscheinen uns diese wohltuenden Ausnahmen und wir fühlen uns verstanden und angespornt. Warum sollte es unseren Gesprächspartnern anders gehen? Auch sie würden es zu schätzen wissen, unsere volle Aufmerksamkeit zu erhalten. Das heißt nicht, dass wir mit allem übereinstimmen müssen, was da gesagt wird, sondern dass man sich mit dem Mensch und dem Gesagten auch wirklich auseinandersetzt.

Es ist übrigens ein Irrtum zu glauben, derjenige, der am meisten spricht würde das Gespräch führen. Wer mit gezielten Fragen und echtem Interesse ganz beim Gesprächspartner ist, hat letztlich auch die Fäden in der Hand - auch und gerade weil es vielleicht nicht so scheint.  Probieren Sie es doch heute mal aus …