Realist, Optimist, Pessimist – wer hat Recht?
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Zusammen können sie Großes bewirken, jeder für sich kann zur Plage werden. Jeder von ihnen denkt, er hätte den Durchblick und die anderen seien leicht verwirrt. Meist versteht der eine gar nicht, warum der andere nicht erkennt, dass seine Weltsicht doch die bessere und wahrere ist.
Aber was unterscheidet die drei denn eigentlich?
Ein Optimist sieht immer das Gute in dem was passiert und er denkt, alles diene einem höheren Zweck und wirke sich schlussendlich positiv auf ihn und sein Leben aus. Oft liegt er richtig, aber nicht immer.
Der Pessimist sieht immer den Haken an einer Sache und er lebt nach Murphys Gesetz – Was schief gehen kann, geht auch schief – Er denkt, auf alles Unheil vorbereitet zu sein, wäre die beste Art mit den Tücken des Lebens umzugehen. So wird man wenigstens nicht enttäuscht, und oft liegt er richtig, aber nicht immer.
Der Realist hält sich an die Fakten. Was nicht schlüssig erklärbar und nachweisbar ist, glaubt er nicht. Er ist weder überschäumend positiv noch übermäßig negativ, er betrachtet die Dinge und Ereignisse einfach nüchtern analytisch. Er denkt, etwas das empirisch nicht nachweisbar ist, existiert auch nicht, und oft liegt er richtig, aber nicht immer.
Der Realist kann auf diese Weise nie etwas wirklich Großes schaffen, dessen Wirksamkeit und Erfolg zunächst noch nicht bewiesen werden kann, oder sogar den gängigen Lehrmeinungen widerspricht. Große Visionäre können niemals reine Realisten sein.
Der Optimist dagegen rennt oft jeder Idee hinterher, die ihn gerade begeistert. Es ist alles toll und er ist leichte Beute für Manipulateure und Geschäftemacher aller Art, weil ihm die kritische Herangehensweise des Realisten und des Pessimisten abgeht. Er ist begeisterungsfähig und rennt dadurch oft in sein Verderben und manchmal auch in sein Glück. An den letzteren Fällen baut er seine Beweisführung auf, dass Optimismus die beste Lebensform sei.
Der Pessimist kommt gar nicht auf den Gedanken, irgendeiner Idee blindlings hinterher zu rennen. Menschen die sich für alles begeistern können, hält er für Idioten und er registriert zufrieden, wenn einer von ihnen mal wieder auf die Schnauze fällt. “Wusste ichs doch”, sagt er dann zufrieden. “Man kann keinem trauen und es gibt immer einen Haken.”
Jeder für sich genommen, der Realist, der Optimist und der Pessimist, kommt auf seine Art ordentlich durchs Leben und beeinflusst seine Ergebnisse durch seine Haltung auch ein Stück weit selbst. Jeder findet seine Überzeugung immer wieder bestätigt. Ein neutraler Beobachter könnte auf die Idee kommen, das wäre so, weil immer ALLES da ist. Es gibt kein Ereignis, kein Vorhaben, keine Sache, die nur positive Aspekte hat und keine die rein negative hat. Das ist das Gesetz der Polarität – kein Gut ohne Böse, kein Hell ohne Dunkel usw.
Träume realisieren, die Walt Disney Methode
Jedes Ereignis bietet also sowohl dem Optimisten, als auch dem Pessimisten sowie dem Realisten etwas, das ihn bestätigt. Hierin liegt auch das Geheimnis warum man eigentlich alle Eigenschaften bräuchte und warum manchmal Großes passiert, wenn die drei als Team agieren.
Der Optimist kann die Ideen ausarbeiten und nach Herzenslust vor sich hin spinnen. Der Pessimist wird danach schon die Haken und Ösen seiner Ideen finden und der Realist kann die Fakten der beiden Extreme auf den Punkt bringen.
Aber man braucht nicht unbedingt gleich ein ganzes Team zusammenstellen. Man kann dieses Wissen auch für sich selbst nutzen, und größere Vorhaben mit den Augen des Optimisten, des Pessimisten und des Realisten betrachten.
Walt Disney hatte dafür sogar verschiedene Büros. Das Büro des Kreativen, in dem er nach Herzenslust seinen Ideen und Träumen nachhängen konnte und ohne jeden negativen Gedanken alles für möglich halten konnte. Ideen, die ihm besonders gefielen und in denen er Potential sah, nahm er mit in sein Kritikerbüro. Hier wurde alles in seine Einzelteile zerpflückt und gezielt nach möglichen Haken und Hindernissen gesucht. Und natürlich wurde er auch immer fündig. Danach ging es ins Büro des Realisten, der die Chancen und die Risiken nüchtern abwog, Wahrscheinlichkeiten berechnete und Fakten zusammentrug.
Selbst bei dieser Vorgehensweise bleibt immer ein Rest Unsicherheit und man muss unterm Strich auch immer mal das berühmte Bauchgefühl entscheiden lassen, weil die Fakten halt nicht ausreichen um sicher zu entscheiden. Aber die Trefferquote ist nach Durchlauf einer solch umfassenden Betrachtung, wesentlich höher. Probieren Sie es doch einfach mal aus.
Bis bald
Ihr
Gerd Ziegler
🙂