Dieser Spruch gilt ganz besonders für Menschen, die den Weg der Selbständigkeit für sich gewählt haben, aber nicht nur. Dasselbe gilt auch für alle anderen Bereiche des Lebens. Sonst stellt man eines Tages fest, dass der eigene Traum einem die Lebenszeit weggefressen, und einen selbst aufgefressen hat. Deshalb gilt dieser Spruch auch abgewandelt: "Führe Dein Leben, oder Du wirst durch es hindurch geführt."

In diesem Blickpunkt wollen wir uns über die Kunst unterhalten, sein Leben und seine Berufung zu steuern, anstatt sich davon steuern zu lassen.

Selbst und ständig arbeiten!

Wer ein Unternehmen gründet muss selbst und ständig arbeiten - darum nennt man diese Menschen auch Selbständige. Die meisten Leute würden dieser Behauptung zustimmen und für die meisten Selbständigen trifft es ja auch tatsächlich zu.

Vielleicht kennen Sie in Ihrem Umfeld ja auch Menschen, die mit großer Euphorie, voll von großen Plänen und freudig in eine selbständige Zukunft gestartet sind - und dann innerhalb kürzester Zeit kaum noch Zeit hatten, sich mal mit Ihnen auf einen Kaffee zu treffen, oder ein Bier trinken zu gehen. Geschweige denn an irgendwelchen spontanen Ausflügen oder sonstigen Aktivitäten teilzunehmen. Vielleicht gehören Sie selbst zu dieser Gruppe. Wer weiß?

Wer ein Unternehmen gründet, auf den kommen Aufgaben zu, mit denen hat man gerechnet, aber auch mindestens genauso viele, die man zu Beginn gar nicht auf dem Schirm hatte. Verkauf, Marketing, Buchhaltung, Einkauf, Kontakte aufbauen und pflegen, Pressearbeit, Social-Media, eine Website wird gebraucht, evtl. muss ein Lager angemietet und betrieben werden, der Versand oder die Verkaufsstelle organisiert werden und vieles mehr - von den ganzen Krisenherden, die zwischendurch entstehen ganz zu schweigen.

Dann entschließt sich der Gründer oder die Gründerin Personal einzustellen, denn ohne Entlastung geht man vor die Hunde. Aber anstatt der erhofften Entlastung kommt da ein Mensch, oder mehrere Menschen mit ganz eigenen Vorstellungen - eigenen Wünschen, Problemen und Eigenarten. Der ein oder andere Fehlgriff bei der Personalauswahl verschärft die Probleme und kostet richtig Geld.

Warum war das noch mal gleich Ihr Traum?

Relativ schnell kommt unser euphorischer Firmengründer an den Punkt, wo er sich fragt, warum zum Teufel er das alles überhaupt macht und was das ganze soll? Nicht selten stellt er plötzlich fest, dass er kein Leben mehr hat. Die wenige Freizeit, die ihm noch bleibt ist überschattet von Sorgen und Problemen, die einem jederzeit über den Kopf zu wachsen drohen, wenn man sich nicht Tag und Nacht darum kümmert.

Und dann hat es wieder Einen - oder Eine - erwischt, die von dem eigenen Traum vom eigenen Unternehmen aufgefressen wurde. Diese Falle würde jeder vermeiden, wenn sie wie ein reißender Fluss daher käme, in den natürlich kein vernünftiger Mensch ohne Sicherungsmaßnahmen hineinspringen würde. Tatsächlich ähnelt diese Falle aber einem ruhigen, idyllischen Gewässer, das zum Baden einlädt und erst unmerklich und dann immer schneller an Fahrt aufnimmt, bis man sich der Strömung nicht mehr widersetzen kann.

Ich will Ihnen damit keine Angst vor der Selbständigkeit machen. Ganz im Gegenteil, ich halte die Selbständigkeit für eine wichtige Grundlage der persönlichen Freiheit, die für mich unverzichtbar ist. Aber eben nur, wenn ich die Selbständigkeit steuere und nicht umgekehrt.

Dasselbe gilt für alle anderen Träume auch. Egal ob Sie Künstler oder Künstlerin werden wollen, eine Weltreise machen wollen, ein Buch schreiben wollen oder davon träumen eine Hilfsorganisation aufzubauen. Wenn Sie diese vorhin beschriebenen Fallstricke und Automatismen nicht beachten, werden Sie und Ihre Lebensqualität von Ihrem Lebenstraum aufgefressen.

Was bedeutet das für Sie und Ihr Traumleben in der Praxis?

Denken Sie von Anfang an, wie ein Unternehmer, niemals wie ein Selbständiger. Das gilt nicht nur für die tatsächlichen Firmengründer oder -inhaber, sondern für alle Menschen. Denken Sie wie ein erfolgreicher Unternehmer.

"Danke für den Tipp", werden Sie jetzt vielleicht sagen, "aber wie denkt denn so ein erfolgreicher Unternehmer und was unterscheidet ihn von den anderen?"

Jedenfalls hoffe ich, dass Sie sich das fragen, denn ich habe das lange Jahre ignoriert und vor mich hin gewurschtelt - wie so viele Selbständige und "ganz normale" Menschen das halt so tun. Man bekämpft die kritischsten Brandherde und schaut, dass man alles einigermaßen am Laufen hält.

Oder auf den Privatmenschen bezogen - man schaut, dass man über die Runden kommt und einigermaßen komfortabel lebt.

Denken Sie unternehmerisch - egal was Sie beruflich machen!

Ein erfolgreicher Unternehmer dagegen nimmt sein Schicksal in die Hand und sorgt dafür, dass sich die Dinge so entwickeln, wie er oder sie das haben will. Das schließt von vornherein aus, dass er sich um alles selbst kümmert. Er erschafft Systeme, die mit Fachleuten besetzt werden können, die die eigentliche, physische Arbeit erledigen. Der Unternehmer sorgt dafür, dass das System funktioniert und ständig optimiert wird und möglichst duplizierbar gestaltet ist, damit es auf andere Systeme übertragen werden kann.

Der Unternehmer konzentriert sich, neben der Organisation auf seine Kernkompetenz, auf das was er gerne tut und gut kann. Er plant sein Leben und gestaltet es. Das Unternehmen ist ein Teil davon, niemals das Ganze. Er weiß, dass Glück und Erfüllung letztlich eine Entscheidung ist und darauf beruht, dass man eine Wahl hat und sich diese Wahl bewahrt.

Kurz und gut er gestaltet die Ereignisse und reagiert nicht nur auf sie. So kann er auch auf Unvorhersehbares besser und vor allem angemessen reagieren. Multi-Unternehmer wie Richard Branson, hat uns mustergültig vorgeführt, wie so ein Unternehmenssystem auf die unterschiedlichsten Branchen angewandt werden kann, wenn es einmal erschaffen wurde. Und man hat nicht den Eindruck, als hätte Richard Branson keine Zeit mehr für andere Träume, oder?

Verwechseln Sie nicht Ursache und Wirkung!

Der Unterschied zwischen Richard Branson und den anderen Menschen liegt in der Art an die Dinge heran zu gehen und über die eigenen Möglichkeiten zu denken. Und sagen Sie jetzt bitte nicht - "na ja - aber er ist schließlich auch Milliardär, da könnte ich auch anders handeln".

Es ist genau andersherum - er ist Milliardär, WEIL er anders handelt und denkt. Bitte werfen Sie das nicht durcheinander. Ich weiß sehr wohl, dass man schnell diesem Denkfehler erliegt und plötzlich die Idee im Kopf hat - "Wenn ich das hätte, was der andere hat, könnte ich auch so handeln." Es ist fast immer genau umgekehrt - wenn Sie so handeln und denken würden, könnten Sie das gleiche haben.

Wie gesagt, das gilt nicht nur für die Selbständigen unter uns, sondern für alle Menschen. Ich will nicht sagen, dass jedem alles möglich ist - das glaube ich nicht - aber ich bin überzeugt, dass jedem Menschen mehr möglich ist, als er sich zunächst zutraut, weil ihm zum einen wichtiges Wissen fehlt, zum anderen das, was die Amerikaner Mindset nennen. Aus unserer Art zu denken und die Dinge und Ereignisse zu betrachten, zusammen mit der Handlung, die daraus erfolgt, entsteht unsere Realität.

Sorgen Sie dafür, dass Sie es sind, der diese Realität kreiert, anstatt als Opfer Ihrer Umstände, von Ihrem Leben aufgefressen zu werden. Wenn Sie das nicht schon tun, dann fangen Sie JETZT damit an. Warum und worauf sollten Sie auch warten? - Eben.

Ich wünsche Ihnen maximalen Erfolg dabei und alles Gute auf Ihrem Weg.

Bis dann
Ihr
Gerd Ziegler